Der junge Medizinstudent Friedrich Knie verliebte sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Innsbruck in die junge Kunstreiterin Wilma. Er war so fasziniert vom Artistenleben, dass er sein Studium abbrach und mit der Truppe durch Österreich zog.
Zwar war die Liebe nur von kurzer Dauer, doch Friedrich gründete 1806 eine Akrobatentruppe, die Lob und Anerkennung auf sich zog und auch in der Schweiz auftrat. Hier liess sich ein Zweig der Familie Knie später nieder und erlangte die schweizerische Staatsbürgerschaft.
Von der offenen Arena zum Zelt
Ein Jahrhundert und vier Generationen später setzten die vier Brüder Friedrich, Rudolf, Karl und Eugen Knie den langjährigen Wunsch der Artistenfamilie in die Tat um: Sie kauften sich auf Kredit ein Zweimasten-Zelt, um nicht mehr in offenen Arenen auftreten zu müssen.
Mit der Erstaufführung im Zirkuszelt im Juni 1919 war der «Schweizer National Circus Knie» gegründet. Die Zeit war günstig, der Zirkus eine Attraktion, und im gleichen Jahr konnten die Brüder ein ständiges Winterquartier in Rapperswil am Zürichsee einrichten.
Nach schwierigen Kriegsjahren, die Familie Knie war bei den Nationalsozialisten nicht gern gesehen, da sie auf ihrem Gastspiel 1938 in Deutschland die Hakenkreuze auf den Fahnen wegliessen, erlebte der Zirkus erneut einen Aufschwung. Artisten aus aller Welt konnten gebucht werden, da man gerne in der kriegsverschonten Schweiz arbeitete.
Heute ist die siebte Generation der Zirkusdynastie am Ruder. Noch immer in den Händen der Familie, beschäftigt der Circus KnieExterner Link während der Tournee über 230 Mitarbeitende und führt 80 Tiere mit.
Wir blicken zurück in die Kriegszeit- und Nachkriegszeit, als der Zirkus eine schillernde Bereicherung darstellte und einen Blick in fremde Welten ermöglichte.
(Alle Bilder: Photopress-Archiv/Keystone)
In unserer Reihe #SwissHistoryPics zeigen wir unbekannte Bilder und Fotografien aus vergangenen Tagen der Schweiz.
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