ABB Q2: Reingewinn klettert auf 893 Mio USD; Umsatz +28% (AF)
(Durchgehend ergänzt um weitere Angaben)
Zürich (awp) – ABB ist im zweiten Quartal 2011 erneut kräftig gewachsen und hat dabei das Wachstumstempo gegenüber dem ersten Quartal in Lokalwährungen gehalten. Dank des Wachstums und dank weiterer Einsparungen erhöhte sich auch die EBIT-Marge sowohl gegenüber dem Vorjahr als auch im Vergleich zum Vorquartal. Auch die zuletzt etwas schwächere Division Energietechniksysteme hat das Ergebnis wieder verbessert.
Der Umsatz stieg um 28% auf 9,68 Mrd USD (LW +17%) und der Auftragseingang um 29% auf 9,87 Mrd (LW +18%). Der Auftragsbestand lag per Ende Juni bei 30 Mrd USD und damit noch etwas höher als Ende März. Die Nachfrage nach Produkten zur Steigerung der Energieeffizienz, der industriellen Produktivität und Zuverlässigkeit der Stromversorgung habe im zweiten Quartal weiter angezogen, was in allen Divisionen zu einem höheren Auftragseingang als im ersten Quartal geführt habe, teilte ABB am Donnerstag mit.
Der EBIT erhöhte sich um 37% auf 1,33 Mrd USD und die EBIT-Marge auf 13,8% von 12,9% in der Vorjahresperiode. Wesentlich zu diesem Wachstum habe das Umsatzplus beigetragen, einschliesslich der Erträge der erworbenen Unternehmen. Ohne Einfluss der Übernahmen habe der Umsatzzuwachs bei 9% gelegen.
Der von ABB neu ins Zentrum gestellte operative EBITDA zog um 22% auf 1,55 Mrd USD an, wobei Akquisitionen rund 115 Mio USD beigesteuert haben. Die entsprechende Marge ging dagegen leicht auf 16,0% von 16,6% im Vorjahr zurück. Der Rückgang dieser Marge reflektiere teilweise eine Zunahme von gegen 90 Mio USD «an Investitionen in Forschung und Entwicklung und Verkaufskosten, um Wachstumsmöglichkeiten wahrzunehmen sowie den technologischen Vorsprung zu sichern». Ausserdem lasteten rückläufige Preise im Energiegeschäft, welche durch Einsparungen nicht vollständig hätten kompensiert werden können, sowie ein ungünstiger Umsatzmix im Automationsgeschäft auf dieser Marge.
Im Rahmen der Kostensenkungsinitiative wurden im Berichtsquartal Einsparungen von 270 Mio USD erzielt, wovon rund 50% aus dem optimierten Einkauf stammen. Die Kosten im Zusammenhang mit diesem Programm lagen bei 30 Mio USD.
Der Reingewinn kletterte um 43% auf 893 Mio USD und der Cashflow aus Geschäftstätigkeit um 37% auf 891 Mio. Die Netto-Barmittel beliefen sich Ende Juni auf 1,2 Mrd USD, nach 2,2 Mrd Ende März. Der Rückgang wird mit der Dividendenausschüttung von 1,6 Mrd begründet.
Damit hat ABB die Erwartungen der Analysten auf allen Ebenen übertroffen.
Die positive Entwicklung des Gewinns sei vor allem auf das kräftige Wachstum in den Industriesektoren zurückzuführen, schreibt ABB. Zudem habe die Division Energietechniksysteme das Ergebnis verbessert und die seit vergangenem Jahr übernommenen Unternehmen hätten sich ebenfalls positiv entwickelt und zum Anstieg des Konzerngewinns beigetragen, insbesondere Baldor Electric.
Investiert worden sei verstärkt in Roboter, in energieeffiziente Motoren und Niederspannungssysteme. Kapazitätserweiterungen und eine hohe Nachfrage nach Serviceleistungen sorgten zudem für einen höheren Auftragseingang aus dem Öl- und Gassektor, der Papier- und Zellstoffindustrie und der Metall- und Schiffbauindustrie.
In den Schwellenländern ergab sich eine höhere Nachfrage nach Stromverteilungslösungen, während die spätzyklischen Investitionen in Stromübertragungstechnik auf einem niedrigen Niveau verblieben seien.
«Wir haben dieses Quartal gut gewirtschaftet und sind zufrieden mit dem Wachstum und den Resultaten in diesem Quartal und in der ersten Hälfte des Jahres», wird in der Mitteilung CEO Joe Hogan zitiert. Er geht «trotz der zugenommenen Sorgen um Staatsschulden und Inflation weiterhin von einer anhaltend lebhaften Nachfrage zur Steigerung der Produktivität und Energieeffizienz in der Industrie und einer Erholung im Stromübertragungsgeschäft in der zweiten Jahreshälfte aus.»
cf/ra