AKTIEN FRANKFURT/Ausblick: Kaum verändert – Abwarten vor US-Arbeitsmarktbericht
FRANKFURT (awp international) – Nach dem kräftigen Anstieg der vergangenen Tage dürfte sich der deutsche Aktienmarkt vor dem mit der üblichen Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktbericht am Freitag eine Atempause nehmen. Vom dritten starken Tag an der Wall Street zeigte sich der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den Dax zunächst unbeeindruckt und stand gegen 8.15 Uhr kaum verändert bei 5.642 Punkten. Der Leitindex bleibt jedoch in Sichtweite seines jüngsten Zwischenhochs bei 5.704 Punkten.
Die Rally habe durch die weitere Öffnung der Liquiditätsschleusen durch die Europäische Zentralbank sowie die Bank of England weiteren Schub erhalten, hiess es am Markt. Positiv wirke auch die unerwartet stark gestiegene Beschäftigungszahl im US-Privatsektor nach, die die Anleger für den grossen Arbeitsmarktbericht am Nachmittag optimistisch stimme. Dieser Nährboden hielt bereits die Erholung der wichtigsten US-Indizes weiter am Laufen: Der Future auf den Dow Jones Industrial gewann seit Xetra-Schluss vom Vorabend 0,82 Prozent und auch in Asien überwogen weitere Gewinne.
DÜNNE NACHRICHTENLAGE
Die Musik dürfte weiter besonders im Finanzsektor spielen. Mit Blick auf Einzelwerte ist die Nachrichtenlage derweil sehr dünn. Im Dax sollten Lufthansa-Aktien im Auge behalten werden, nachdem die umstrittene Luftverkehrssteuer einem Bericht des «Weser-Kuriers» zufolge verringert werden soll. Demnach sollen für einen innereuropäischen Flug künftig nicht mehr 8, sondern nur noch 6,50 Euro anfallen. Auch die anderen Staffelbeträge in Höhe von 25 Euro bei einer Entfernung von 2.500 bis 6.000 Kilometern und von 45 Euro auf Langstrecken (mehr als 6.000 Kilometer) sollten um jeweils 1,50 Euro reduziert werden, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Flughafenkreise. Ein Börsianer hält den Betrag von 1,50 Euro aber für zu gering, um die Aktie sonderlich zu bewegen.
Im MDax dürften insbesondere Vossloh einen Blick wert sein. Ein Börsianer verweist auf einen Artikel der «Financial Times Deutschland» zu einem überraschend frühen Wechsel an der Konzernspitze beim Grossaktionär Knorr Bremse, der Fantasie in die Aktien des Verkehrstechnikkonzerns bringen könnte. Mit der jüngsten zweiten Gewinnwarnung bei Vossloh seien bereits Spekulationen über eine Anteilsaufstockung durch den weltgrössten Bremsenhersteller aufgekommen. «Womöglich steht der Führungswechsel bei Knorr Bremse ja im Zusammenhang mit einer geplanten Verschmelzung mit Vossloh», sagte der Händler./ag/rum