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AKTIEN FRANKFURT/Eröffnung: Dax steigt dank sehr guter US-Vorgaben

FRANKFURT (awp international) – Beflügelt von sehr guten Vorgaben der Wall Street sind die deutschen Aktienindizes am Mittwoch kräftig gestiegen. Der Dax sprang am Morgen um 1,66 Prozent nach oben auf 6.015,29 Punkte. Damit setzte der Leitindex nach seiner nervösen Stabilisierung am Vortag zur Erholung an. Zuvor hatte das wichtigste deutsche Börsenbarometer zehn Handelstage in Folge im Minus geschlossen und in der Spitze fast 25 Prozent verloren. Der MDax gewann zuletzt 3,39 Prozent auf 9.081,06 Punkte, der TecDax stieg um 4,86 Prozent auf 735,03 Punkte.
Die deutliche Erleichterungsrally im späten Handel in den USA hatte am Morgen bereits zusammen mit positiv aufgenommenen Kommentaren von Fed-Chef Ben Bernanke den asiatischen Börsen auf die Beine geholfen und treibe nun auch den Dax kräftig nach oben, wie Analyst Ben Potter von IG Markets sagte. Die US-amerikanische Notenbank will ihre Niedrigzinspolitik voraussichtlich noch mindestens zwei weitere Jahre fortsetzen. Am Vorabend konnte sich der Dow Jones in der letzten Handelsstunde in einer Rally um 600 Punkte von seinem Tief erholen. Der Future auf den US-Leitindex gewann seit dem Xetra-Schluss am Vortag 1,72 Prozent und liefert die positive Vorgabe. Anleger sollten sich aber auf weiter starke Schwankungen einstellen, sagten Börsianer.
HENKEL SPRINGEN NACH ZAHLEN AN DIE DAX-SPITZE
Neben der allgemein weiter angespannten Gemengelage dürfte am Morgen die Flut von Unternehmensberichten wieder stärker in den Fokus rücken. Alleine aus dem Leitindex legten Eon , Henkel und Commerzbank ihre Quartalsbilanzen vor. Besonders stark reagierten die Papiere von Henkel, die sich an der Dax-Spitze um 6,05 Prozent auf 44,075 Euro verteuerten. Die Bilanz des Konsumgüterherstellers ist zwar in etwa wie von Analysten erwartet ausgefallen, seine Prognose für den Umsatz hob das Unternehmen aber leicht an. Insgesamt sei die Quartalsbilanz positiv zu werten, kommentierte ein Händler am Morgen.
Commerzbank-Titel konnten ihr zunächst deutlich stärkeres Plus bis auf 2,340 Euro nicht ganz halten und legten zuletzt nur noch 2,95 Prozent auf 2,197 Euro zu. Die Zahlen sind zwar laut Börsianern mit einem unerwartet niedrigen Nettogewinn nur «gemischt» ausgefallen, was aber auf höhere Griechenland-Abschreibungen zurückzuführen sei. Gleichzeitig habe die Bank aber ihren Ausblick bestätigt. Eon-Aktien rutschten nach der Bilanzvorlage des Versorgers mit minus 1,55 Prozent auf 15,285 Euro ans Dax-Ende. Die neue Zielsetzung liege unter den aktuellen Markterwartungen und könnte einen Schock für den Markt darstellen, sagte Analyst Sebastian Zank von Silvia Quandt Research.
KLÖCO BRECHEN NACH DER BILANZVORLAGE EIN
Darüber hinaus gab es noch eine regelrechte Zahlenflut aus der zweiten Reihe. Hier stachen die Aktien von Klöckner & Co (KlöCo) negativ hervor, die nach einem enttäuschenden Zwischenbericht am MDax-Ende um 14,48 Prozent auf 11,075 Euro einbrachen. Der Stahlhändler hat von einer unerwartet schnellen Verschlechterung seiner Geschäfte berichtet und nach einem glänzenden Jahresauftakt ist der Überschuss im zweiten Quartal um fast 90 Prozent zum Vorjahr eingebrochen. Das war viel schlechter als von Analysten erwartet. Angesichts der grossen Verunsicherung über die weitere Wirtschaftsentwicklung hatte Klöckner seine Gewinnprognose gekappt.
Symrise-Aktien legten dagegen trotz teilweise enttäuschender Zahlen 1,13 Prozent auf 18,305 Euro zu. Höhere Rohstoffkosten und eine schleppende wirtschaftliche Erholung belasteten den Aromen- und Duftstoffhersteller im zweiten Quartal etwas stärker als erwartet. Auch die Perspektiven für den Rest des Jahres schätzt das MDax-Unternehmen angesichts der jüngsten Turbulenzen an den Märkten nun etwas pessimistischer ein. Ihre Erwartungen habe Symrise aber mit der Bilanz zum Teil erfüllt, schrieb Commerzbank-Analystin Yasmin Moschitz in ihrem ersten Kommentar.
Auch Brenntag-Aktien kletterten um 5,35 Prozent nach oben auf 68,36 Euro, nachdem der Chemikalienhändler im zweiten Quartal von einer weiterhin kräftigen Nachfrage nach Chemikalien profitieren konnte. Aurubis-Titel verteuerten sich nach Zahlen um 1,62 Prozent auf 36,440 Euro. Der führende europäische Kupferkonzern nutzte auch im dritten Quartal die robuste Nachfrage und steigerte Umsatz und Gewinn kräftig. Die Prognosen der Analysten traf der Konzern in etwa. Auch der Handelskonzern Douglas hat im dritten Geschäftsquartal wieder aufgeholt und seine Jahresziele bestätigt. Die Aktie sprang um 7,56 Prozent nach oben.
Im TecDax berichteten Centrotherm Photovoltaics und Singulus Technologies über den jüngsten Geschäftsverlauf. Freenet hatten sich bereits am Dienstag nach Börsenschluss gemeldet. Von allen drei Werten wurden die Zahlen am Markt freundlich aufgenommen, wie die Kursgewinne zeigten./fat/rum

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