Arve bei Genf führt Rekord-Abflussmenge
(Keystone-SDA) Die Arve bei Genf hat einen Allzeit-Abflussrekord erreicht. Dieser überschritt am Mittwochmorgen die Grenze von 1000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde.
Das Wasser sei aber bisher noch nicht über die Ufer getreten, sagte ein Sprecher des Genfer Brand- und Rettungsdienstes (SIS), der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. 100 Feuerwehrleute seien mobilisiert worden, um bei Überschwemmungen intervenieren zu können.
Fünf Brücken über den Fluss in Genf blieben nach Polizeiangaben mindestens bis am Mittag für Autos und Fussgänger gesperrt. Diese Massnahme hatte auch Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr: Die Trams konnten nicht mehr von einer Seeseite zur anderen gelangen.
Fast 100 Einsätze im Wallis
Gleich wie für die Arve hatte Alertsuisse auch für die Saane bei Freiburg die höchste Alarmstufe 5 ausgerufen. Am Morgen meldete Alertsuisse überschwemmte Parkplätze in der Freiburger Unterstadt. Die Strasse jedoch sei befahrbar. Die Bevölkerung soll das Gebiet meiden.
In den Kantonen Freiburg und Waadt war ausserdem der Bahnverkehr zwischen Ecublens-Rue FR und Moudon VD beeinträchtigt, wie die SBB mitteilten. Die Störung werde mindestens bis am Mittag andauern.
Aufgrund der starken Regenfälle mussten in der Nacht die Feuerwehren auch im Kanton Wallis zu 68 Einsätzen wegen Überschwemmungen und rund 30 wegen umgestürzter Bäume ausrücken. Rund zehn Strassen in den Seitentälern seien wegen Erdrutschen gesperrt, unter anderem im Walliser Chablais-Gebiet und in der Region Leuk.
Rhein-Schifffahrt gesperrt
Der Rheinpegel überschritt am Mittwochmorgen mit einem Stand von 868 Zentimetern die höchste Hochwasserstufe. Gemäss Prognose des Bundesamts für Umwelt sollte das Hochwasser am Mittag den Höchststand erreichen und danach langsam zurückgehen.
Die Schifffahrt wurde deshalb von Rheinfelden AG über Basel bis nach Kembs in Frankreich gesperrt. Am Basler Rheinufer richtete die Polizei Sperrzonen ein.
Im Kanton Bern traten an verschiedenen Orten Bäche über die Ufer. So kam es auch zu vereinzelten Strassensperrungen, etwa zwischen Kallnach und Fräschels. In der Stadt Bern ist die Schifflaube in der Matte gesperrt, weil ein Kran Schwemmholz entfernt.
Auch in der Innerschweiz kam es in der Nacht zu weiteren Niederschlägen. Wegen eines Erdrutsches musste der Bahnverkehr zwischen Biberbrugg SZ und Einsiedeln SZ gesperrt werden. Es verkehrten Ersatzbusse.