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Bundesrat Ignazio Cassis will Aussenminister bleiben

Ein Departementswechsel kommt für ihn nicht in Frage: Aussenminister Ignazio Cassis (FDP). (Archivbild) KEYSTONE/TI-PRESS/PABLO GIANINAZZI sda-ats

(Keystone-SDA) Der von Links unter Druck geratene FDP-Bundesrat Ignazio Cassis will trotz Kritik an seiner Amtsführung Aussenminister bleiben und das Departement nicht wechseln. Dies sagte der 58-jährige Tessiner Mediziner in einem Interview mit dem «SonntagsBlick».

Wechselgelüste habe er «überhaupt nicht». Auch im Gesamtbundesrat sei ein Departementswechsel bislang nicht Thema gewesen. Der 2017 in die Landesregierung gewählte Cassis will laut eigenen Angaben diesen Job mindestens zehn Jahre machen.

Der freisinnige Cassis steht für die Gesamterneuerungswahlen des Bundesrats am 11. Dezember unter Druck. Nach historischen Sitzgewinnen bei den Parlamentswahlen vom Oktober liebäugeln die Grünen als neu viertstärkste Kraft mit einem Bundesratssitz – auf Kosten der FDP, die als drittstärkste Partei über zwei Regierungssitze verfügt.

Dass er und kein anderes Mitglied des Bundesrates im Fokus stehe, erklärte Cassis unter anderem damit, dass er als Tessiner benachteiligt werde: «Die Minderheiten sind sympathisch für die 1.-August-Reden. Wenn es aber um Machtteilung geht, spielen sie keine Rolle mehr.»

«Ich hinterfrage alles»

Er sei sich bewusst, dass er auch inhaltlich öfter anecke, erklärte der Aussenminister. Er störe, weil er mehr Dinge gemacht habe, die auf Kritik stossen. «Ich nehme kein Blatt vor den Mund, ich hinterfrage alles, ich gehe vieles auf eine neue Art an. Damit verärgere ich auch Leute, und es ist normal, dass es Reaktionen gibt.»

Weiter fügte Cassis Sprachschwierigkeiten an: «Ich bin der einzige Bundesrat, der sich ständig in einer Fremdsprache ausdrücken muss. Ich spreche einigermassen gut Französisch und Deutsch, aber ich habe nicht die gleiche Genauigkeit im Ausdruck wie in der Muttersprache.»

Zum Anspruch der Grünen auf einen Sitz in der der Landesregierung erklärte Cassis: «Als ich 2007 in den Nationalrat gewählt wurde, war eine ähnliche Diskussion im Gang, weil die Grüne Partei auch damals deutlich zulegte. 2011 verloren sie dann wieder fast so viel.»

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