Streit der Aktionäre im FC Luzern beigelegt
(Keystone-SDA) Der Streit unter den Aktionären des FC Luzern ist beigelegt. Bernhard Alpstaeg hält 52 Prozent der Aktien, Josef Bieri neu 48 Prozent. Der Altinternationale Stefan Wolf wird vollamtlicher Präsident.
Bei den Zwistigkeiten unter den Aktionären gab es zwei Lager. Auf der einen Seite stand der streitbare Mehrheitsaktionär Bernhard Alpstaeg, auf der anderen Seiten standen gemeinsam die drei «S»-Minderheitsaktionäre Samih Sawiris, Hans Schmid und Marco Sieber. Wie der «Bote der Urschweiz» berichtet, hätten die Differenzen schon etwa seit einem halben Jahr beigelegt und der Weg für eine hoffnungsvolle Zukunft und eine Neuentwicklung des 120-jährigen Vereins geebnet werden sollen.
Sawiris, Schmid und Sieber haben ihre Aktien jetzt für den symbolischen Preis von 300’000 Franken dem Vizepräsidenten Bieri überschrieben. Die drei dürften ursprünglich rund zehn Millionen Franken eingeschossen haben. Bieri hatte sich immer aus den Streitigkeiten herausgehalten.
Laut dem Communiqué haben sich sowohl Bieri als auch Alpstaeg bereiterklärt, jeweils einen Teil der Aktien unter noch zu findende einheimische Investoren zu streuen, mit dem Ziel, den FCL noch fester in der Region zu verankern. Der Klub ist derzeit und wohl auch künftig zu hundert Prozent in Schweizer Hand – im Unterschied etwa zum englischen Lausanne-Sport oder zu den chinesischen Grasshoppers.
Integrierende Figur Stefan Wolf
Der neue Verwaltungsrat ist gemäss dem Klub «unabhängig und nach Kompetenzen gewählt». An Bord sind Laurent Prince, ehemaliger Technischer Direktor des SFV, Josef Bieri sowie Medienunternehmer Bruno Affentranger. Ein fünfter Verwaltungsratssitz sei für eine Frau reserviert. Während und nach der Pandemie werde es einen Kraftakt aller brauchen, gerade in finanzieller Hinsicht. Alpstaeg und Bieri seien bereit voranzugehen. Der Klub hat in der Pandemie einen bis 2024 rückzahlbaren Kredit der öffentlichen Hand beantragt.
Mit der neuen Ausrichtung im Aktionariat hört Philipp Studhalter als Präsident und CEO auf. Er wird den Klub jedoch weiterhin als Delegierter im Komitee der Swiss Football League (SFL) vertreten.
Studhalters Nachfolger Stefan Wolf steht für den FCL wie nicht mancher andere. Der mittlerweile 50-jährige Luzerner gab das Debüt als grossgewachsener Verteidiger im FCL 1990. Er brachte es auf 14 Länderspiele. 2006 beendete er die Karriere, nachdem er auch für Sion, Servette und St. Gallen gespielt hatte. Er wurde zum Unternehmer, sodass er jetzt organisatorische und führungstechnische Fähigkeiten in die Aufgaben im Klub einbringen kann. Bis letzten Herbst hatte Wolf als Sportverantwortlicher Einsitz im Verwaltungsrat in der FC St. Gallen AG.