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Tessin erhält ab Ostermontag vollständig neuen Fahrplan

Die vollständige Einführung des neuen Fahrplans bringt deutliche Verbesserungen im Tessiner Regionalverkehr. Im Bild ein SBB RegioExpress Tilo, der von Locarno Richtung Lugano durch den Ceneri-Basistunnel fährt. KEYSTONE/GAETAN BALLY sda-ats

(Keystone-SDA) Im Tessin gilt ab dem 5. April ein neuer Fahrplan. Seit dem 13. Dezember war im Südkanton ein Übergangsfahrplan gültig. Grund für die stufenweise Einführung des neuen Fahrplans sind Verspätungen auf zwei Nebenbaustellen des Ceneri-Basistunnels.

Die vollständige Umsetzung des neuen Fahrplans bringt vor allem Veränderungen im Regionalverkehr. So fährt der TILO RE80 neu von Locarno bis Milano Centrale mit Halt in Lugano und Chiasso. Alle 30 Minuten verkehrt der RE80 zwischen Locarno und Chiasso, alle 60 Minuten fährt der Regionalzug bis Milano Centrale. Der RE80 ersetzt den RE10.

Die S10/S50, welche die Fahrt zwischen dem Sottoceneri und Bellinzona um 15 Minuten verkürzt, verkehrt neu durch den Ceneri-Basistunnel und bedient deshalb die Haltestellen der ehemaligen Bergstrecke (Rivera-Bironico, Mezzovico, Taverne-Torricella, Lamone-Cadempino) nicht mehr. Diese werden ab dem 5. April von der Linie S90 bedient. Diese verkehrt ab Montag alle 30 Minuten zwischen Lugano und Giubiasco und alle 60 Minuten bis beziehungsweise ab Mendrisio.

Mehr Züge von Biasca nach Lugano

Die S10/S50 bedient alle 30 Minuten die Strecke Como S. Giovanni-Chiasso-Lugano-Bellinzona-Biasca. Neu ist insbesondere, dass zwischen Biasca und Lugano alle 30 Minuten – und nicht wie bisher alle 60 Minuten – ein direkter Zug verkehrt. Damit gehört Biasca zu den Gewinnerinnen des neuen Fahrplans.

Die neue S20 verkehrt ab dem 5. April ab Castione-Arbedo über Bellinzona bis nach Locarno.

Im Fernverkehr verschieben sich ab dem 5. April lediglich die Abfahrtszeiten der Intercity-Züge in Richtung Norden um wenige Minuten. Neu fährt der IC ab Lugano jeweils 02 und 30 und ab Bellinzona 18 und 47.

Der seit dem 13. Dezember 2020 auf der alten Gotthard-Panoramastrecke verkehrende Zug «Treno Gottardo» fährt neu ab Basel beziehungsweise Zürich direkt bis nach Locarno. Der Zug – von der Südostbahn (SOB) in Kooperation mit den SBB betrieben – verkehrte bisher lediglich bis Bellinzona.

Knatsch um verzögerte Einführung

Grund für die stufenweise Einführung des neuen Fahrplans im Tessin sind Verspätungen auf zwei Baustellen: Sowohl der Abschnitt Riazzino-Tenero auf der Strecke Belllinzona-Locarno als auch der Tunnel in Lugano-Paradiso wurde erst später fertig als geplant. Beide Baustellen hätten zur Eröffnung des Ceneri-Basistunnels im Dezember fertig werden sollen, da sie neue und schnellere Verbindungen im Tessiner Regionalverkehr ermöglichen.

Während die SBB die vorübergehende Schliessung der Baustellen im Tessin aufgrund der Situation während der ersten Coronavirus-Welle für die Verzögerung verantwortlich machten, kritisierte die Tessiner Regierung das mangelnde Zeitmanagement der SBB beim Grossbauprojekt «Ceneri-Basistunnel».

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