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Allianz verabschiedet sich aus Prozessfinanzierung

MÜNCHEN (awp international) – Die Allianz verabschiedet sich aus dem Geschäft mit der Prozessfinanzierung. Man nehme kein Neugeschäft mehr an und begleite nur noch die laufenden Prozesse zu Ende, für die man das Kostenrisiko übernommen habe, bestätigte der Versicherungskonzern entsprechende Informationen des «Handelsblatts» (Donnerstag). Laut Branchenkreisen seien Verkaufsverhandlungen zuvor ergebnislos geblieben, hiess es in dem Bericht weiter.
Prozessfinanzierer übernehmen bei Zivilklagen nach Prüfung der Erfolgsaussichten für den Klagenden die Prozesskosten – und sichern sich eine Erfolgsbeteiligung, wenn der Prozess gewonnen wird. Die Allianz nennt keine Zahlen über das aktuelle Geschäftsvolumen. In früheren Jahren hatte die Prozessfinanz-Tochter laut «Handelsblatt» im In- und Ausland Prozesse mit einem Streitwert von mehr als 400 Millionen Euro unter Vertrag. Damit gehörte die Allianz zu den grössten Prozessfinanzierern in Europa.
Als Begründung für den Ausstieg aus dem Geschäft habe die Allianz angegeben, sie wolle sich auf das Kerngeschäft konzentrieren. Die Konkurrenten setzten dagegen weiter grosse Hoffnungen in die Sparte. Eine Ergo-Sprecherin sagte dem Blatt, man erwarte auch in diesem Jahr ein erfolgreiches Ergebnis im Geschäftsbereich Prozessfinanzierung./hgo/DP/he

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