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Die Schweiz wird bei US-Tourist:innen immer beliebter

Schloss Chillon
Amerikaner:innen sind die häufigsten ausländischen Touristen im Schloss Chillon. Keystone/ Laurent Gillieron

Die Zahl der Tourist:innen aus den USA in der Schweiz steigt stetig an. Der lukrative US-Markt ist eine der Prioritäten von Schweiz Tourismus, nun fruchten die vor Jahren begonnenen Anstrengungen.

Die Schweiz hat noch nie so viele Ferienreisende aus den USA empfangen wie im Jahr 2023. Ja, die USA wurden sogar zum zweitwichtigsten Herkunftsland ausländischer Tourist:innen nach Deutschland.

Das kommt nicht von ungefähr. Schweiz Tourismus fährt schon seit einigen Jahren eine Charmeoffensive in den USA, um Tourist:innen anzulocken.

Dank der zusätzlichen Mittel des Bundes zur Ankurbelung des Tourismus nach der Pandemie konnte sich die Schweizer Werbeorganisation eine Hollywoodbesetzung für ihre Werbespots leisten. Diese setzen Anne Hathaway, Robert de Niro oder Trevor Noah an der Seite von Roger Federer in Szene.

>> Der Spot mit Roger Federer und Robert de Niro:

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Urlauber:innen aus den USA sind in der Tourismusbranche begehrt, da der Return on Investment besonders attraktiv ist.

Amerikanische Tourist:innen geben in der Schweiz durchschnittlich 280 Franken pro Tag aus, mehr als doppelt so viel wie Reisende aus Deutschland.

Zudem übernachten sie in der Regel mehrere Tage in 4- oder 5-Sterne-Hotels. Im Jahr 2023 sorgten sie für einen neuen Rekord von über drei Millionen Übernachtungen.

Eine erfolgreiche Operation

Die Aktion von Schweiz Tourismus scheint also Früchte getragen zu haben. Sogar Will Smith hat sich in unser Land verliebt.

Ein Video, in dem der Schauspieler im Morgengrauen durch ein menschenleeres Zürich schlendert, ging in den sozialen Netzwerken schnell viral.

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«Jeder in den USA sagt, dass die Schweiz wunderschön ist. Jeder spricht von ihr. Wir mussten sie einfach einmal besuchen», sagt Bobby, ein Tourist aus Texas.

«Wir sind überrascht, wie sauber alles ist und dass es keine riesigen Werbetafeln gibt, wie man sie in Texas überall sieht», sagt Charleen, die ebenfalls aus Texas kommt.

Die beiden gehörten zu einer Gruppe von etwa 60 amerikanischen Tourist:innen, die an diesem Tag das Gebiet Glacier 3000 besuchen wollten. Es ist ein Glücksfall für dieses Ausflugsziel, das angesichts der Konkurrenz durch das Matterhorn Mühe hat, den amerikanischen Markt zu erobern.

«Wir hatten kleine Gruppen, Einzelgäste, aber dieses Jahr haben wir zum ersten Mal grosse Gruppen, die von Mai bis Oktober ins Gebiet Glacier 3000 kommen», erklärt der Direktor des gleichnamigen Unternehmens Bernhard Tschannen.

Abseits der ausgetretenen Pfade

Amerikanische Tourist:innen schlafen am liebsten in Städten wie Zürich, Luzern, Genf oder in der Region Zermatt und bevorzugen andere Ziele als Glacier 3000 für Ausflüge.

Es bleibt festzuhalten, dass sich die Schweiz auf der europäischen Landkarte für die Ferien der Amerikaner einen Platz neben Italien, Frankreich und dem Vereinigten Königreich erobert hat, die nach wie vor ihre beliebtesten Reiseziele sind.

Genau das hat Lee, eine Touristin aus South Carolina, davon überzeugt, die Schweiz zu besuchen. «Ich wollte hierher kommen, weil die Schweiz für europäische Verhältnisse ein bisschen ausserhalb des Mainstreams liegt», sagt sie bei ihrem Besuch im Schloss Chillon, wo die Amerikaner:innen die zahlenmässig stärkste ausländische Gruppe sind.

«Wir haben in den letzten Jahren einen Aufwärtstrend gesehen», sagt Yannick Klein, der Marketingdirektor des Schlosses. «Das amerikanische Wirtschaftswachstum und die Dynamik des Landes dürften sich in diesem Trend spiegeln.»

Und die Zahlen für das erste Halbjahr 2024 bestätigen, dass der Aufwärtstrend nicht abreisst.

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