Der Arbeitsplatz von Matthias Buckel.
Ester Unterfinger/swissinfo.ch
Das Augenweiss unterscheidet sich bei jedem Menschen.
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Ein Glasrohr wird am Bunsenbrenner erhitzt. Matthias Buckel dreht es hin und her, formt ein dünnes Röhrchen am einen und eine Kugel am anderen Ende.
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Er wählt eine Farbe für die Iris aus.
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Sorgfältig kreiert Matthias Buckel eine Iris.
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Mit einem schwarzen Glasstift wird eine Pupille aufgetragen und durch die Hitze mit dem Auge verschmolzen.
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Glasstäbchen, die verwendet werden, um rote Blutgefässe zu zeichnen.
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Feinste Äderchen entstehen rund um die Iris.
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Rund 300 Rohprothesen hat Matthias Buckel fein säuberlich abgelegt. Diese verwendet er, wenn er Kunden besucht. An Ort und Stelle passt er mit dem Bunsenbrenner die Prothese dem Kunden an.
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Tochter Milena, ausgebildete Künstlerin, erlernt die Glasblaskunst. Um ein tadelloses Auge herzustellen, benötigt man bei gutem Geschick drei bis vier Jahre Übung.
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Milena ist zur Zeit auf halber Strecke angekommen. Die Augen werden noch nicht immer perfekt.
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Glasaugen sind nicht rund. Um das Auge zu enthöhlen, saugt Buckel am Glasrohr – so entsteht eine Halbkugel.
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Ein volles und rundes Auge wäre viel zu schwer, das Tragen nicht angenehm.
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Das Kunstwerk ist fertig!
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Alle zwei bis drei Jahre müssen die Augenprothesen ausgewechselt werden. Diese Klientin braucht gleich zwei neue Glasaugen.
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Da sich der Körper verändert, wird sich die Form der neuen Augen auch leicht unterscheiden.
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Hochkonzentriert setzt sich Matthias Buckel an die Arbeit, um zwei neue Augen anzupassen. Für ein Auge benötigt er etwa eine Stunde.
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Augen – der Spiegel unserer Seele. Was, wenn wir durch einen Unfall oder eine Krankheit ein Auge verlieren? Hier können Glasaugen helfen, da der Verlust eines Auges ein schlimmer Schock ist und die Menschen oft in Depressionen verfallen. Glasaugen werden aus kosmetischen und medizinischen Gründen angepasst. Matthias Buckel, L’oculariste, beherrscht die Kunst der Herstellung künstlicher Augen.
Nach einem schweren Unfall musste der junge Theaterartist seinen gewählten Beruf aufgeben. Erst da begann er sich für das Handwerk seines Vaters zu interessieren: Von Werner Buckel erlernte er das Glasblasen. Dieser wiederum hatte sich von seinem Onkel, Ernest Greiner, in das seltene Handwerk einführen lassen.
Buckels Grossonkel stammte aus dem berühmten Glasbläserdorf LauschaExterner Link im Thüringer Wald, wo nicht nur die Christbaumkugel-Industrie Tradition hat, sondern auch die Produktion von Spezialgläsern. Noch heute bezieht Matthias Buckel das Kryolithglas, ein Glas mit Mineralzusatz, aus Lauscha.
Ernest Greiner liess sich 1896 in Genf nieder. Seither bedient das Familienunternehmen die gesamte Westschweiz mit Glasaugen. In der Schweiz leben etwa 5000 Menschen, die ein Kunstauge haben. Heute gibt Matthias BuckelExterner Link sein Wissen an seine beiden Töchter weiter.
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