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Wunsch nach besseren Sozialversicherungen

Soziale Sicherheit ist heute auch ein Thema für die Jungen. Keystone

Die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer möchte die Sozialversicherungen ausbauen. Dies ist das Resultat einer UNIVOX-Studie.

Über die Finanzierung herrscht allerdings keine Einigkeit: Mehrwertsteuer-Erhöhung oder mehr Lohnprozente sind die häufigsten Empfehlungen.

Am meisten Sorgen machen der Schweizer Bevölkerung die Invalidenversicherung (IV) und die Krankenkassen, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Univox-Studie des Forschungsinstituts gfs-zürich zeigt.

Sie beurteilt ihre finanzielle Lage auf einer Skala von 1 (dramatisch) bis 5 (hervorragend) mit einem Wert von 2,6.

Zu wenig Optimismus verleiteten bei der 2004 durchgeführten Befragung aber auch Arbeitslosenversicherung ALV (2,8), AHV (2,9), Fürsorge (2,9) und Pensionskasse (3,0). Im Vergleich zu einer entsprechenden Umfrage von 1996 stieg das Vertrauen in AHV, ALV und Fürsorge. Pessimistischer beurteilt wurden Pensions- und Krankenkasse.

Trübe Aussichten

Für die Zukunft sehen die Befragten gar noch schwärzer als heute: Die Bewertung für die einzelnen Sozialwerke liegt um 0,3 bis 0,5 Punkte tiefer als die Einschätzung der heutigen Lage. Die Pensionskasse kommt noch auf 2,6 Punkte.

Wie schon 1996 ist eine Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer der Ansicht, dass die Leistungen der Sozialversicherungen ausgebaut werden sollten. 24% sind «sicher» für einen Ausbau, 33% «eher».

Wer soll das bezahlen?

Uneinig sind sie sich aber, wie dies geschehen soll. 14% wollen dafür in erster Linie die Lohnprozente erhöhen, 13% die Mehrwertsteuer. Eine Erbschaftssteuer wünschen 7%, Energie- und Einkommenssteuer sowie eine Erhöhung von Prämien befürworten insgesamt bloss 10%.

Die Umfrage zeigt auch, dass es bei den Befragten um die Kenntnisse über die 2. Säule nicht zum Besten steht. Nur rund zwei Drittel wussten, dass die berufliche Vorsorge Leistungen im Alter erbringt.

Sogar weniger als der Hälfte war bekannt, dass die 2. Säule für Leistungen bei Invalidität und Todesfall aufkommt.

Freie Pensionskassenwahl

43% wünschen sich eine liberalere Ausgestaltung der beruflichen Vorsorge: 30% befürworten eine freie Wahl von Pensionskasse und Anlagestrategie. 7% wollen nur die Anlagestrategie liberalisieren, 6% nur die Kassenwahl.

27% sprechen sich dafür aus, den Status quo in der beruflichen Vorsorge beizubehalten. 305 der Befragten konnten keine Position zu der Frage beziehen.

An der Umfrage beteiligten sich im September des vergangenen Jahres 718 Stimmberechtigte aus der Deutsch- und Westschweiz.

swissinfo und Agenturen

Problem Invaliden-Versicherung IV:

85% der in der UNIVOX-Studie Befragten gaben an, sie würden die Zunahme der IV-Rentner als Problem empfinden. 8% verneinten die Frage, die restlichen enthielten sich einer Antwort.

81% möchten die Missbrauchskontrollen verschärfen. 41% befürworten Wiedereingliederungs-Massnahmen für IV-Bezüger.

27% wollen eine restriktivere Definition von Invalidität ins Gesetz schreiben. 16% sind dafür, die IV mittels Mehreinnahmen zu sanieren. Nur 10 Prozent halten eine Befristung der Rente als geeignet dafür.

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