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Arpida- und Evolva-Fusion schreitet voran – Iclaprim an Acino verkauft (AF)

(Meldung umfassend erweitert)
Zürich (awp) – Die Arpida AG und die Evolva AG sind mit ihrer Anfang September angekündigten Fusion einen grossen Schritt weiter gekommen. Gleichzeitig hat Arpida mit der Acino Holding AG eine Vereinbarung über den Verkauf der von der Fusion mit Evolva ausgenommenen Iclaprim-Aktivitäten abgeschlossen.
Acino bezahlt für das Breitband-Antibiotikum einschliesslich aller Aktiven, Daten und geistigen Eigentumsrechten 2,1 Mio CHF, teilt Acino am Mittwoch mit. Acino will Iclaprim bei verschiedenen Infektionserkrankungen prüfen. Viel versprechend seien die Phase-II-Studienergebnisse mit intravenös zu verabreichendem Iclaprim bei der Behandlung von nosokomialer, beatmungsassoziierter und im Pflege- oder Altersheim erworbener Pneumonie. Dabei soll die Entwicklung von Iclaprim in beschränktem Umfang weitergeführt werden.
Der Zusammenschluss mit Evolva sei von den Verwaltungsräten beider Unternehmen sowie von den Mehrheitseigentümern der Evolva genehmigt worden, so Arpida am Mittwoch. Zuvor wurde eine Zusammenschlussvereinbarung unterzeichnet, die die Details der Transaktion festlegt. Auch haben unabhängige Bewertungsexperten den Wert des Evolva-Beitrags zur Fusion geprüft uns als dem Marktwert angemessen eingestuft. Von Seiten von Arpida ist noch die Zustimmung der Aktionäre erforderlich. Dazu ist auf den 26.11.2009 eine a.o. Generalversammlung anberaumt worden.
Derzeit werde davon ausgegangen, dass die bisherigen Arpida-Aktionäre nach der erfolgen Fusion mit Evolva einen Anteil von 13-19% am fusionierten Unternehmen haben werden. Die ursprünglichen Evolva-Aktionäre sollen auf einen Anteil von 28-38% kommen, heisst es weiter. Der verbleibende Anteil werde den Investoren zugewiesen, die am 20.10.2009 oder später in Evolva investiert hätten. Das definitive Umtauschverhältnis hänge insbesondere noch von der zusätzlich durch Evolva vorgenommenen Finanzierung ab.
Zum Verkauf der Iclaprim-Aktivitäten sollen alle entsprechenden Aktivposten, Daten und Eigentumsrechte in die 100%-Arpida-Tochter Adipra AG eingebracht werden. Diese soll danach an Acino veräussert werden.
Im Zuge der Fusion mit Evolva ist an der a.o. GV erst eine ordentliche Kapitalerhöhung um maximal 23,8 Mio CHF durch die Ausgabe von maximal 118’809’377 Arpida-Namenaktien zu 0,20 CHF Nennwert geplant. Sollte die a.o. GV der Ausgliederung von Iclaprim nicht zustimmen, ist eine Kapitalerhöhung um 27,9 Mio CHF vorgesehen.
Im Weiteren wird über die Schaffung eines neuen genehmigten oder bedingten Kapitals zu Finanzierungszwecken entschieden. Zudem soll zur Aktienpreisstabilisierung und im Hinblick auf die Reorganisation der Gruppe neues genehmigtes Kapital geschaffen werden sowie bedingtes Kapital für ein Beteiligungsprogramm. Schliesslich wird über die Umbenennung in Evolva Holding SA sowie den Wahl von neuen Verwaltungsratsmitgliedern entschieden.
Aus dem VR austreten werden zum Zeitpunkt der Fusion Hans Fünfschilling, Elmar Schnee und Matthias Staehelin. André Lamotte und Michel Pettigrew verbleiben im Gremium. Neu zur Wahl vorgeschlagen werden Erich Schlick als designierter VR-Präsident, Neil Goldsmith, Jean-Philippe Tripet, Ingelise Saunders und Jacques Mallet.
Arpida-CEO Jürgen Raths und CFO Harry Welten treten, wie bereits im September gemeldet, nach der Fusion von ihren Ämtern zurück.
An der Börse reagieren die Anleger positiv auf den wohl eher unverhofften Verkaufserfolg mit Iclaprim. So steigen die Arpida-Aktien bis um 10.25 Uhr um 10,0%. Die Titel der Käuferin Acino legen um 1,0% zu.
rt/ps

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