Schweizer Diplomat holt US-Bürger aus iranischem Gefängnis
Die Schweiz spielt eine wichtige Rolle zwischen Washington und Teheran. Wie wichtig diese ist, zeigt eine Erfolgsgeschichte der Schweizer Diplomatie.
«Unsere Rolle ist die des Briefträgers», sagte der Schweizer Bundespräsident Ueli Maurer nach seinem Treffen mit Irans Staatschef Hassan Rohani diese Woche in New York. Die Gefahr einer Eskalation bestehe immer dann, wenn man sich nicht mehr zuhöre.
Auch Aussenminister Ignazio Cassis hielt sich am Uno-Gipfel in New York auf. Auf die Frage, ob sich sich die Schweiz von einer Briefträger- zu einer Vermittlerrolle hin bewege, antwortete er: «Ja, man spürt es: Zum einen die Intensivierung der Kontakte mit der Schweiz, zum andern die Intensivierung der Bemühungen der Schweiz, Kontakte zwischen dem Iran und den USA zu ermöglichen.» Das Schutzmachtmandat gebe der Schweiz den Auftrag, dafür zu sorgen, dass «beide Staaten noch miteinander sprechen und nicht auf Gewalt setzen.»
Im Ernstfall können Gute Dienste den Unterschied machen. So kam ein US-Journalist im Iran auch dank dem Einsatz von Schweizer Diplomaten frei. «49 Tage Isolationshaft, in einer unter vier Quadratmeter grossen Zelle. Ohne Kontrolle, über das was als nächstes kommt.» So beschreibt Jason Rezaian, ehemaliger Iran-Korrespondent der Washington Post die schlimmsten Tage seiner Gefangenschaft.
Wie Jason Rezaian freikam
Nach 544 Tagen kommt Rezaian kurz vor der Umsetzung des Atomabkommens frei. Auch dank Schweizer Diplomatie, dank der Botschaft in Iran und dem ehemaligen Schweizer Botschafter Giulio Haas.
Heute arbeitet Rezaian für die Washington Post in den USA. Giulio Haas ist Botschafter in Spanien. Was die Schweizer Diplomatie gerade im Diskreten erarbeitet, wird man erst mit einer gewissen Verzögerung erfahren.
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