Bündner Regierung spricht für Brienz eine halbe Millionen Franken
Die Regierung des Kantons Graubünden hat der Ortschaft Brienz am Dienstag eine Soforthilfe von einer halben Million Franken zugesichert. Das Dorf ist von einem erneuten Bergsturz bedroht und muss evakuiert werden.
(Keystone-SDA) Der Kanton verstärke auf Ersuchen der Gemeinde seine Unterstützung des Gemeindeführungsstabs und der Gemeindebehörden von Albula, schrieb der Kanton Graubünden am Dienstag in einer Mitteilung.
Aufgrund eines weiteren drohenden Erdrutsches müssen die Einwohnerinnen und Einwohner des Dorfs Brienz ihre Wohnungen bis Sonntagmittag wohl für mehrere Monate verlassen. «Angesichts der anstehenden Evakuation hat die Regierung beschlossen, eine zusätzliche Soforthilfe in der Höhe von 500’000 Franken zu leisten», hiess es in der Mitteilung.
Dieser Beitrag soll unter anderem helfen, ungedeckte Umzugs- und Mietkosten zu decken. Über die Verteilung entscheide die Gemeinde Albula in Koordination mit der Spendenkommission.
Die rund 80 Bewohner von Brienz mussten ihre Häuser bereits im Mai 2023 verlassen, weil sich Geröll und Gestein oberhalb des Dorfes so stark bewegten, dass die Behörden einen grösseren Felssturz oder Schuttstrom befürchteten, der das ganze Dorf hätte fortreissen können.
Der Schuttstrom kam schliesslich in der Nacht zum 16. Juni 2023. Riesige Gesteinsmengen schossen den Hang hinab, begruben eine Strasse und Wiesen meterhoch unter Schutt und kamen wenige Meter vor dem Ort zum Stillstand.