Belgien verschärft Corona-Massnahmen: Vierwöchige «Osterpause»
(Keystone-SDA) Angesichts der dritten Corona-Welle verschärft Belgien die staatlichen Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie. Ministerpräsident Alexander De Croo kündigte am Mittwoch nach Regierungsberatungen eine vierwöchige «Osterpause» an.
Man habe beschlossen, starke, aber kurze Massnahmen zu ergreifen, sagte er. So dürften nicht systemrelevante Geschäfte Kunden während der «Abkühlungsphase» nur noch mit Termin empfangen. Kontaktberufe wie Friseure müssen schliessen. Im Freien dürfen sich nur noch vier anstelle von zehn Personen mit Maske treffen. De Croo rief erneut eindringlich dazu auf, Kontakte so weit wie möglich einzuschränken.
Mit Blick auf die Schulen sagte der liberale Politiker, dass es ab Montag nur noch Distanzunterricht geben solle. Kindergärten blieben geöffnet. Ziel bleibe, die Schulen nach den Osterferien am 19. April komplett wieder zu öffnen.
Die Zahl der Neuinfektionen war in Belgien zuletzt drastisch gestiegen. Je 100 000 Einwohner stieg der Wert in den vergangenen zwei Wochen um 50 Prozent auf 434. In den vergangenen sieben Tagen infizierten sich täglich 4158 Menschen mit dem Coronavirus. Auch die Zahl der Krankenhauseinlieferungen legte zu. Bereits am Freitag hatte Belgien für Anfang April geplante Lockerungen zunächst aufgeschoben.
In Belgien gelten schon jetzt strikte Corona-Einschränkungen. Nicht notwendige Ein- und Ausreisen sind verboten. Auch soziale Kontakte in Innenräumen sind weitgehend verboten. Geschäfte sind hingegen seit Anfang Dezember durchgehend geöffnet. Auch Kontaktberufe wie Friseure durften seit einigen Wochen wieder arbeiten. De Croo erinnerte am Mittwoch erneut an die Home-Office-Pflicht, wann immer möglich. Auch die nächtliche Ausgangssperre bleibe in Kraft, ebenso das Ein- und Ausreiseverbot.
Im Herbst verzeichnete Belgien zeitweise mehr als 20 000 Neuinfektionen am Tag, das Land konnte die Zahl durch strikte Einschränkungen aber deutlich drücken. Bislang wurden in Belgien 11 Prozent der erwachsenen Bevölkerung mindestens ein mal geimpft, knapp 5 Prozent haben beide Dosen bekommen.