Verlorene Welt der Biodiversität in den Schweizer Alpen
Hahnenfuss am Fusse des Corvatsch-Gletschers in Graubünden. (unbekannter Fotograf)
Eth-bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Unbekannt / Dia_283-214 / Public Domain Mark
Der Botaniker Volkmar Vareschi analysiert Daten einer mikroklimatischen Messstation auf dem Oberberghorn im Berner Oberland. (Werner Lüdi, August 1932)
Eth-bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Lüdi, Werner / Dia_282-1724 / Cc By-sa 4.0
Die Alpen-Soldanellen (hier auf dem Gornergrat, 2800 Meter über Zermatt im Wallis) blühen schon bevor die Schneedecke verschwunden ist. (Wilhelm Heller, 1924)
Eth-bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Heller, Wilhelm / Dia_283-136 / Cc By-sa 4.0
Bäume nach einer heute nicht mehr praktizierten Abernte der Laubäste. Diese dienten früher als Futter für Ziegen und Streue für das Vieh. (1890-1910)
Eth-bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Unbekannt / Hs_1360-0234-002 / Public Domain Mark
Fichte im Bezirk Surselva in Graubünden. (Karl Hager, 1900-1918)
Ein Lärchenstamm in grosser Höhe im Schweizerischen Nationalpark, im Kanton Graubünden. (Herman Langen, 1914)
ETH-Archiv
Torfmoor in einem Latschenkiefernwald in der Nähe von Luzern auf 1750 M.ü.M.. (J. Aregger, 1944)
Eth-bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Aregger, J. / Dia_282-6203 / Cc By-sa 4.0
Ein Erdrutsch zerstörte 1924 ein Dorf im Maggiatal. Dabei starben zehn Personen. Im Tessin waren die häufigen Erdrutsche eine Folge der massiven Abholzung im 19. Jahrhundert. (Anton Krenn, 1924)
Eth-bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Krenn, Anton / Hs_1360-0173-002 / Cc By-sa 4.0
Die Samen werden seit Tausenden von Jahren in den Bodenschichten des Moors bei Luzern gelagert. Im Labor werden Bodenproben gesammelt und analysiert, um die Geschichte der Vegetation zu rekonstruieren.
Eth-bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Lüdi, Werner / Dia_282-8576 / Cc By-sa 4.0
Weizenfelder im Wallis auf einer Höhe von 1200 Metern. (Werner Lüdi, 1954)
Eth-bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Lüdi, Werner / Dia_282-8133 / Cc By-sa 4.0
Torfmoor bei Einsiedeln im Kanton Schwyz, fünf Jahre bevor die Region durch den künstlichen Sihlsee überschwemmt wurde. (W. Marthaler, 1934)
Eth-bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Marthaler, W. / Dia_282-0967 / Cc By-sa 4.0
Carl Schröter (dritter von links) mit einer Gruppe von Botanikern, umgeben von Proben getrockneten Torfs bei Einsiedeln im Kanton Schwyz. (unbekannter Fotograf, 1901-1908)
Eth-bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Unbekannt / Hs_1360-0583-f / Public Domain Mark
Menschliche Siedlungen und Landwirtschaft haben die alpine Landschaft tiefgreifend verändert. Ein Buch mit ersten Farbfotografien von alpinen Landschaften zeichnet die Anfänge der Ökosystemforschung nach. Es regt zum Nachdenken an, über den Verlust der Biodiversität in der Schweiz – ein Problem, das aktueller denn je ist.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Ich bin ein Tessiner Journalist, lebe in Bern und befasse mich in Artikeln, Reportagen, Interviews und Analysen mit wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Themen. Ich interessiere mich für Klima-, Energie- und Umweltfragen sowie für alles, was mit Migration, Entwicklungshilfe und Menschenrechten im Allgemeinen zu tun hat.
Luigi Jorio (Text) und Ester Unterfinger (Bildredaktion)
Um 1880 begann Carl SchröterExterner Link (1855-1939), Professor für Botanik an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETHZ), Pflanzen in ihrer Umgebung zu fotografieren. Zusammen mit Eduard RübelExterner Link (1876-1960), einem seiner Schüler, wollte er die Faktoren untersuchen, welche die biologische Vielfalt beeinflussen.
Neben der alpinen Flora begann der Pionier des Landschafts- und Artenschutzes auch den Einfluss menschlicher Präsenz – vom Bau bis zur Landwirtschaft – in fast allen Regionen der Schweiz zu dokumentieren. Dieser umfassende Ansatz wird auch heute noch verfolgt.
Die Geobotanik, eine Kombination von Botanik und Geografie, konzentriert sich auf Ökosysteme und deren Dynamik. Sie untersucht, wie sich Pflanzenarten zu Gemeinschaften zusammenfügen und an verschiedene Bedingungen anpassen. Dank der Arbeit von Geobotanikern wurden die Grundlagen für den Schutz der Biodiversität und des NaturschutzesExterner Link in der Schweiz gelegt, insbesondere durch die Schaffung des Schweizerischen NationalparksExterner Link.
Und das ist noch nicht alles. Auch die fotografischen Sammlungen von Schröter und dem Institut für Geobotanik in Rübel – beide finden sich im Archiv der ETH-Bibliothek – illustrieren das Leben in den Alpen vor der Mechanisierung der Landwirtschaft und die Entwicklung der Schweizer Landschaft seit Ende des 19. Jahrhunderts.
Es ist ein weiteres Beispiel für den schwindelerregenden Verlust der Artenvielfalt auf dem gesamten Planeten. In der Schweiz stellt das Bundesamt für Umwelt fest, dass der Zustand der BiodiversitätExterner Link in den Alpen «unbefriedigend» ist, da die Hälfte der Biotope und ein Drittel der lebenden Arten bedroht sind.
Eine Auswahl von Fotografien – darunter einige der ersten Farbbilder von Schweizer Landschaften – wird im neuen Band Dokumentierte LandschaftExterner Link des Schweizer Verlags Scheidegger&Spiess vorgestellt. Ziel ist es, Dokumente von historischer Bedeutung zu verbreiten und weitere Forschungen zur Biodiversität anzuregen.
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In der Ausbildung lernen künftige Bauern, wie man möglichst viel Ertrag aus dem Boden herausholt. Die Biodiversität wird an den Rand gedrängt.
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