Betont bodenständig: Keir Starmer will in die Downing Street
(Keystone-SDA) Keir Starmer (61) dürfte Umfragen zufolge der nächste Regierungschef von Grossbritannien werden. Als Chef der sozialdemokratischen Labour-Partei betont er gerne seine bodenständige Herkunft und wiederholt gerne in einem Satz, dass sein Vater Werkzeugmacher und seine Mutter Krankenschwester gewesen seien.
Starmers Kindheit war davon geprägt, dass seine Mutter schwer krank und das Geld manchmal so knapp war, dass das Telefon abgestellt wurde. Als Erster der Familie ging er zur Universität, wurde Menschenrechtsanwalt und Chef der Anklagebehörde CPS.
«Ist Keir Starmer zu langweilig?»
Dass er darüber ebenso spricht wie über seinen Lieblingsverein FC Arsenal, dürfte ein Versuch sein, seinem sachlichen Image mehr Farbe zu verleihen. «Ist Keir Starmer zu langweilig, um Premierminister zu sein?», fragte das Magazin «The Spectator» Ende 2023.
Starmer profitiert nun davon, dass sich Wählerinnen und Wähler von den regierenden Konservativen abwenden. Während sich Starmer früher für sozialistische Ansichten interessierte, wird er heute der politischen Mitte zugerechnet.
Freitagabend soll der Familie gehören
Starmer wirbt für wirtschaftliche Stabilität, ein besseres Gesundheitssystem und stärkeren Grenzschutz. Eine Rückkehr seines Landes in die EU hat er ausgeschlossen. Als Parteichef betont er, anders als sein Vorgänger Jeremy Corbyn hart gegen Antisemitismus vorzugehen.
Für seine Verdienste um das Justizsystem wurde er zum Sir ernannt. Die Freitagabende will er sich weiterhin für seine Frau Victoria und seine beiden Teenager-Kinder freihalten. Fussball will er nach einem Wahlsieg ebenfalls noch spielen, wenn auch seltener als bisher.