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Auch Hochschulabgänger profitieren vom Wirtschafts-Boom

Dank Wirtschaftswachstum steigen die Chancen für Uni- und Fachhochschul-Absolventen und -Absolventinnen. Keystone

In der Schweiz haben wieder mehr Hochschul-Absolventen ein Jahr nach Studienabschluss eine Stelle.

Den erleichterten Einstieg ins Berufsleben verdanken die Abgänger von Universitäten, Technischen Hochschulen und Fachhochschulen der Wirtschaft, die seit 2005 über Erwarten wächst.

Der Wirtschaftsaufschwung hat den Absolventen der Hochschulen den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert. Gleichwohl ist es je nach Studienrichtung und Arbeitsort nicht immer leicht für die Abgänger, eine angemessene Stelle zu finden.

Ein Jahr nach dem Abschluss waren 2005 noch 5,7% der Universitäts- und 4,3% der Fachhochschul-Diplomierten erwerbslos, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilte.

Bei der letzten Befragung 2003 lag dieser Erwerbslosenanteil bei 6,1 respektive 8,1%. Vor allem die Zahl der erwerbslosen Fachhochschul-Absolventen ist also gesunken, und zwar um 3,8%.

Flexibel

Als Gründe nannte Katrin Schönfisch vom BFS den konjunkturellen Aufschwung sowie die Bereitschaft vieler FH-Absolventen, fürs erste auch Stellen anzunehmen, die nicht der Ausbildung entsprachen.

Zwar konnten innerhalb der ersten sechs Monate nach Studienabschluss 63% der Universitäts-Diplomierten und 56% der Fachhochschul-Diplomierten eine Erwerbstätigkeit aufnehmen, die ihrem Studium entsprach.

Der Anteil derjenigen, die bis zum Befragungszeitpunkt (rund ein Jahr nach Abschluss) noch keine angemessene Stelle gefunden hatten, ist allerdings relativ hoch (Uni: 27%, FH: 39%).

Lehrer und Spezialisten gefragt

Am besten gestellt sind die Absolventen der Pädagogischen Hochschulen, die erstmals erfasst wurden. Von ihnen waren nur 1,6% ein Jahr nach Abschluss erwerbslos. Schon zwei Monate nach Studienabschluss hatten 78% von ihnen eine adäquate Stelle gefunden.

Hochschul-Berufseinsteiger haben im Tessin und in der Genfersee-Region die grössten Schwierigkeiten, eine der Qualifikation entsprechende Erwerbstätigkeit zu finden.

Einerseits ist die dortige Arbeitsmarktsituation schlechter, andererseits gibt es vor allem in der Genferseeregion einen grossen Konkurrenzdruck unter einer Vielzahl von Absolventen.

Absolventen aus Fachbereichen mit klar geregelten Berufszugängen (Medizin und Pharmazie, Recht), aber auch aus den Bereichen Technik und Informations-Technologie, Bauwesen und Soziale Arbeit, gelingt die Passage in den Arbeitsmarkt verhältnismässig mühelos.

Neudiplomierte aus Geistes- und Sozialwissenschaften, aus Kunst, Sport, Linguistik und Psychologie haben dagegen tendenziell mehr Mühe, eine adäquate Stelle zu finden. Da diese Fachbereiche einen grossen Frauenanteil aufweisen, sind Hochschulabsolventinnen häufiger von Übergangsproblemen in den Arbeitsmarkt betroffen.

Lukrative Wirtschaft

Die standardisierten Bruttojahreseinkommen der Fachhochschul-Diplomierten liegen ein Jahr nach Studienabschluss mit 75’000 Franken über jenen der Universitätsdiplomierten mit 70’710 Franken.

Überdurchschnittlich verdienen Absolventen der Wirtschaftswissenschaften, der Medizin und Pharmazie, der Sozialen Arbeit und der Technik (75’000 bis 80’000 Franken). Die kleinsten Einsteigerlöhne haben junge Juristen (die Praktika zu absolvieren haben) und Absolventen der Gestaltung (48’000 respektive 54’000 Franken).

Frauen verdienen weniger

FH-Absolventinnen, aber auch Absolventinnen von Wirtschafts- und technischen Studienrichtungen, verdienen am Anfang ihrer Berufskarriere weniger als ihre männlichen Kollegen.

FH-Absolventinnen erzielen laut der BFS-Studie rund ein Jahr nach Studienabschluss ein durchschnittlich um 2500 Franken tieferes Bruttojahres-Einkommen als ihre ehemaligen Studienkollegen. Bei Universitäts-Absolventen wurden keine markanten geschlechtsspezifischen Gehaltsunterschiede gefunden.

Bei der Absolventenbefragung 2005 waren 62% aller Uni- und FH-Absolventen sowie 61% der PH-Absolventen zwischen 8 und 20 Monaten nach ihrem Abschluss befragt worden.

swissinfo und Agenturen

Seit 1977 werden die Absolventen der Universitäten ein Jahr nach der Diplomierung über ihre berufliche und wirtschaftliche Situation befragt.

Seit 1993 auch die Absolventen/-innen der Höheren Fach-, beziehungsweise Fachhochschulen.

Bei der Absolventen-Befragung 2005 beteiligten sich 62% aller Universitäts- und Fachhochschul-Absolventen/-innen sowie 61% aller Neudiplomierten aus den Pädagogischen Hochschulen.

Die Schweiz zählt:

2 Eidgenössische Technische Hochschulen (Zürich und Lausanne), die dem Bund unterstehen.

10 kantonale Universitäten.

7 Fachhochschulen, die zu einem Drittel vom Bund und zu zwei Dritteln von den Kantonen finanziert werden.

23% der Studierenden stammen aus dem Ausland.

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