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Blocher-Mandat: BaZ-Redaktion verlangt von Verleger Wagner Klarheit

(Keystone-SDA) Basel – Die Redaktion der «Basler Zeitung» hat am Montag darauf reagiert, dass Christoph Blochers Firma Robinvest AG einen Beratungsauftrag von den BaZ-Besitzern erhalten hat. Die Redaktion verlangte von Verleger Martin Wagner eine Stellungnahme.
In einem offenen Brief schrieb die Redaktion, die in der «NZZ am Sonntag» angedeutete «politische Einflussnahme» auf die BaZ gefährde die Glaubwürdigkeit und die journalistische Unabhängigkeit und damit das höchste Gut einer Zeitung. Die «Instrumentalisierung» der BaZ schade dem Image der Zeitung.
Die Redaktion forderte Wagner auf, seine Verantwortung als BaZ-Verleger wieder aktiv wahrzunehmen. Auch solle er die «wahren Besitz- und Interessensverhältnisse» der Zeitung offen legen. Zudem müsse er jegliche politische Einflussnahme auf die BaZ stoppen.
Chefredaktor Somm wird in Frage gestellt
«Garantieren Sie unsere journalistische Unabhängigkeit», schrieb die Redaktion weiter. Mit einem möglichen Stellenabbau, wie dies in der «NZZ am Sonntag» angedeutet wird, wäre der Fortbestand der BaZ nicht mehr gewährleistet, hiess es in dem Schreiben.
Im weiteren verlangte die Redaktion in dem einstimmig verabschiedeten Brief, dass «unter diesen neuen Umständen» die Zusammenarbeit mit Chefredaktor Markus Somm überprüft werden müsse. Somm wurde Ende August zum neuen Chefredaktor ernannt. Er war zuvor stellvertretender Chefredaktor bei der «Weltwoche». Er gilt als Vertrauter Blochers, so schrieb er dessen Biografie.
Die Redaktion erwartete die Anwort des Verlegers auf ihre Fragen bis Montagabend 18 Uhr. Wagner habe am Nachmittag der Redaktion mitgeteilt, dass er am Dienstagmorgen um 9 Uhr die aufgeworfenen Fragen beantworten wolle, sagte Patrick Künzle von der Redaktionskommission auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.
Unternehmen muss Gewinn erwirtschaften
Die Besitzer der BaZ, Tito Tettamanti und Martin Wagner, hatten am Sonntag schriftlich bestätigt, dass Blochers Firma ein Beratungsmandat hat. Es gehe dabei um die organisatorische und strategische Ausrichtung des Unternehmens. Von einer Involvierung Blochers in die BaZ könne keine Rede sein, hiess es weiter.
Laut «NZZ am Sonntag» verlangen Tettamanti und Wagner eine neue Strategie für das Medienunternehmen: Dieses müsse ab nächstem Jahr einen Gewinn von zehn Prozent des Umsatzes abwerfen. Im Geschäftsjahr 2008/09 resultierte bei einem Umsatz von rund 263 Mio. ein operativer Verlust von 12 Mio. Franken.

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