Börsenaufsicht erstattet Anzeige wegen Gagfah-Aktien
BONN (awp international) – Die Börsenaufsicht Bafin hat wegen des Verdachts auf Insiderhandel mit Aktien des Immobilienunternehmens Gagfah Anzeige erstattet. Die Untersuchungen der Behörde seien abgeschlossen und der Verdacht habe sich bestätigt, sagte Bafin-Sprecher Ben Fischer am Donnerstag in Bonn. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf sei nun zuständig für die strafrechtlichen Ermittlungen in dem Fall. Das ARD-Magazin Monitor wollte an diesem Donnerstag darüber näher berichten.
Die Gagfah teilte in Reaktion darauf mit, man habe den Sachverhalt geprüft, es seien aber keine Tatsachen bekannt geworden, die den Verdacht einer Straftat begründeten. Verwaltungsrat und Geschäftsführung würden «auch weiterhin bestmöglich mit den Behörden mit dem Ziel einer Aufklärung der Angelegenheit kooperieren», hiess es.
Nach unbestätigten Medienberichten soll vor allem Gagfah-Geschäftsführer William Brennan im Visier stehen. Brennan hatte am 3. Februar Gagfah-Aktien im Wert von 4,7 Millionen Euro verkauft. Vier Wochen später wurde bekannt, dass die Stadt Dresden eine Milliardenklage gegen die Gagfah erwägt, was den Kurs abstürzen liess. Brennan liess seinerzeit die Vorwürfe über eine Sprecherin bestreiten.
Gagfah ist nach eigenen Angaben mit rund 155.000 Mietwohnungen das grösste an der Börse notierte Wohnungsunternehmen in Deutschland. Der Konzern mit Sitz in Essen will Teile seines Bestands veräussern.
Die Bonner Aufsichtsbehörde habe eine 50-seitige Anzeige an die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft weitergeleitet, berichtete Monitor. Nach Angaben der Strafverfolger würden insgesamt fünf Personen beschuldigt./ba/nmu/stb