Heute in der Schweiz
Liebe Auslandschweizerinnen, liebe Auslandschweizer
Heute schaue ich mit Ihnen ganz nah hin, nämlich in unser Büro, aber auch unendlich weit in All hinaus.
Herzliche Grüsse aus Bern
Was ist los in Sri Lanka? Ein Auslandschweizer lebt gleich neben dem gestürmten Palast.
Die Bilder gingen um die Welt. Hunderte vergnügen sich im und um den Pool des Präsidentenpalasts von Colombo auf der Insel Sri Lanka. Präsident Gotabaya Rajapaksa, der mit seinem Clan das Land während Jahren ruiniert hat, will voraussichtlich morgen Mittwoch zurücktreten.
«Unser Problem ist de facto die Überschuldung», sagt der Auslandschweizer Rolf Blaser, mit dem meine Kollegin Melanie Eichenberger gesprochen hat. Diese Hypothek sei «vor allem das Eigenverschulden Sri Lankas», analysiert der Geschäftsmann. Blaser leitet eine schweizerisch-srilankische Firma und lebt in deren Geschäfts- und Wohngebäude direkt beim Präsidentenpalast.
Momentan seien Tausende auf der Strasse. «Wenn man diese Wortgewalt der Protestierenden hört, wird es einem schon mulmig», sagt Blaser. Er betont aber, dass derzeit alles friedlich verlaufe. Die Leute wollten einfach nur den Palast besichtigen – wie ein Museum.
- Lesen Sie das ganze Interview meiner Kollegin Melanie mit Rolf Blaser.
- Artikel im Tages-Anzeiger – «Der Clan, der ein ganzes Land ruiniert hat»Externer Link (Paywall).
- Wie sieht die Zukunft für Sri Lanka aus?Externer Link SRF News blickt auf die schwierige Zeit nach Rajapaksa.
Lernen Sie die Macherinnen und Macher hinter swissinfo.ch kennen.
Wir waren das erste Medium der Schweiz, das in mehreren Sprachen berichtete. 1935 als Schweizer Kurzwellendienst. Und wir tun das als swissinfo.ch auch heute noch, nach 82 Jahren.
Das Rendez-vous am Mittag, eine der beliebtesten Informationssendungen des Schweizer Radios SRF, zeigt seit einer Woche im Tagesgespräch, woher all unsere Journalistinnen und Journalisten kommen und was sie unter anderem über die Schweiz denken. Wir haben darüber bereits im Briefing berichtet.
Diese Woche spricht Ivana Pribakovic jeden Mittag mit meinem brasilianisch-deutschen Kollegen Alexander Thoele. Heute geht es über Rassismus in Brasilien. Und Thoele erzählt, wie er die erste «Znünipause» in der Schweiz erlebte – auf Geheiss seines Chefs.
- Das aktuelle Tagesgespräch mit AlexanderExterner Link hören Sie hier.
- Hier das erste Tagesgespräch mit Alexander von gesternExterner Link.
- Die fünf Tagesgespräche mit Igor Petrov von der russischsprachigen Redaktion von letzter Woche haben wir hier für Sie zusammengestellt.
Schellen-Ursina? Ein Gender-Dilemma im Kanton Graubünden.
Kennen Sie die Geschichte vom Schellen-Ursli? Sie ist ein Klassiker der Schweizer Kinderliteratur. Und sie geht zurück auf einen alten Brauch im Kanton Graubünden, den Chalandamarz.
In vielen Bündner Gemeinden dürfen die Buben am 1. März mit lautem Glockengeläut die Geister des Winters vertreiben. Warum schreibe ich nun mitten im Sommer darüber? Derzeit ist im Dorf Zuoz ein Streit darüber entbrannt, ob auch – wie in einigen anderen Bündner Gemeinden bereits üblich – Mädchen am Umzug mitlaufen dürfen.
Der Gemeindepräsident ist der Meinung, Chalandamarz «müsse dem Gleichstellungsgebot der Bundesverfassung genügen», schreibt heute Der Bund. Ihm stellen sich Traditionalisten entgegen, die beispielsweise vorschlagen, die Mädchen könnten an jenem Festtag ja «den Saal dekorieren». Voraussichtlich im November soll die stimmberechtigte Dorfbevölkerung entscheiden können. Frauen wie Männer.
- Der Artikel in Der BundExterner Link (Paywall).
- Graubünden Ferien – Alles, was Sie über den Brauch Chalandamarz wissen müssenExterner Link.
- Weil der Volksbrauch auszusterben droht, wurden im Münstertal alle Kinder zu einem Umzug «fusioniert», wie Fernsehen SRF in diesem Video-Beitrag von 2019 zeigtExterner Link.
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Schliesslich werfen wir noch einen Blick weit, weit hinaus: Das erste Bild des James Webb Telescope ist faszinierend!
Ein Bild mit Sternen und Galaxien. Was ist daran besonders? Es ist die «tiefste und schärfste bislang aufgenommene Infrarotsicht auf das Universum», wie die Nasa heute Nacht stolz verkündete. Und es ist das erste Bild des James-Webb-Teleskops – Sterne, so viele wie Sand am Meer!
Das Bild zeigt aber weit mehr, nämlich den Zustand dieses Teils des Universums vor 13 Milliarden Jahren. Wie ist das möglich? Die Antwort ist einfach: Das Licht, das jene Galaxien ausstrahlen, brauchte derart unvorstellbar lange, bis es das Teleskop erreichte, an dem auch Schweizer Präzisionstechnologie verbaut ist.
Das James Webb ist das grösste und leistungsfähigste Teleskop, das bislang ins All geschossen wurde. Und das Bild scheint die Hoffnungen zu bestätigen, dass es viel bessere Einblicke in die Tiefen des Alls ermöglichen soll. Und damit auch, wie schon erwähnt, viel weiter zurück in der Zeit blicken kann. Denn viele dieser Sterne und Galaxien auf dem Bild sind vermutlich schon seit langer, langer Zeit erloschen.
- Absolut sehenswert: Mein Kollege Michele Andina erklärt die Funktionsweise des Teleskops und sprach dafür mit einem der beteiligten Schweizer Astrophysiker.
- SRF News – «Nasa veröffentlicht erste Aufnahme des ‹James Webb›-Teleskops»Externer Link.
- Laut der Neuen Zürcher ZeitungExterner Link zeigt das Bild «Galaxien, die man so noch nicht gesehen hat» (Paywall).
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