Jede Bundesratswahl beginnt eigentlich in einer Bar im Herzen von Bern – am Vorabend. Hier wurden schon heimlich Sprengkandidaten gekürt. Dieses Jahr aber verlief die Wahl von Ignazio Cassis zum 117. Bundesrat nicht nur ohne Überraschungen, sondern auch am Wahltag höchst rasant.
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Ich bin in England geboren und lebe seit 1994 in der Schweiz. Zwischen 1997 und 2002 machte ich in Zürich eine Ausbildung zur Grafikerin. In den letzten Jahren begann ich als Fotoredaktorin zu arbeiten; seit März 2017 gehöre ich zum Team von swissinfo.ch.
Traditionellerweise treffen sich Politikerinnen und Journalisten in der Nacht vor der Wahl im Foyer des Berner Luxushotels Bellevue PalaceExterner Link – direkt neben dem Bundeshaus. Hier bespricht man Koalitionen, gibt letzte Interviews – in seltenen Fällen schmiedet man Pläne für Sprengkandidaten.
Doch diesmal nichts dergleichen: Die Bundesratswahl vom 20. September 2017 ging ohne unerwartete Wendungen, in zwei Wahlgängen und mit einem raschen Tempo über die Bühne.
Der 117. Bundesrat der Schweiz heisst Ignazio Cassis. Der Tessiner Arzt wurde von der Bundesversammlung im zweiten Wahlgang mit 125 Stimmen gewählt. Nach langer Zeit ist nun das Tessin wieder in der Landesregierung vertreten.
Zur Ersatzwahl von Didier Burkhalter, der das Amt per Ende Oktober abgibt, war die FDP mit einem Dreierticket angetreten: Cassis’ stärkster Konkurrent war der Genfer Staatsrat Pierre Maudet, der viele Stimmen von Mitte-Links erhalten hatte. Die Waadtländer Nationalrätin Isabelle Moret konnte nicht mithalten – trotz der Stimmen von den Grünen und vielen Frauen im Rat.
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