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Der 14. Juni 1991 war ein besonderer Tag

"Wenn Frau will, steht alles still" lautete das Motto des schweizweiten Frauenstreiktags vor 25 Jahren. Zehn Jahre nachdem die Gleichstellung von Mann und Frau in der Verfassung verankert worden war, wollten die Frauen endlich Taten sehen. Die Mobilisierung war enorm: Rund eine halbe Million Frauen jeglicher Couleur gingen auf die Strasse und forderten ein Gleichstellungsgesetz.

Arbeiterinnen, Akademikerinnen, Beamtinnen, Mütter, Hausfrauen aus allen Landesteilen und Sprachregionen nahmen an diversen Streikaktionen teil und gaben ihrem Unmut über die zögerliche Umsetzung des Gleichstellungs-Artikels Ausdruck. Der phantasievolle, laute und bunte Aktionstag – der just im selben Jahr wie die Feier zu 700 Jahren Eidgenossenschaft stattfand – ging in die Geschichte ein.

Nach einer erbitterten Debatte im Schweizer Parlament trat 1996 schliesslich das Gleichstellungs-Gesetz in Kraft. Aber noch immer verdienen Frauen rund 15% weniger als Männer. Sie werden also jeweils am 14. Juni weiterhin auf die Strasse gehen und für ihre Rechte kämpfen, wenn auch nicht mehr zu Hunderttausenden.

Text: Gaby Ochsenbein, swissinfo.ch

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