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Schweiz stimmt über Tierversuchs-Verbot ab

Am 13. Februar stimmen die Schweizer Stimmberechtigten zum vierten Mal darüber ab, ob Tierversuche hierzulande verboten werden sollen.

Eine Volksinitiative fordert einen Stopp aller Versuche an Mensch und TierExterner Link sowie ein Verbot des Imports von neuen Produkten, die mit solchen Methoden entwickelt wurden.

Sie wurde von einer Bürgerinitiative in der Ostschweiz ins Leben gerufen, der unter anderem ein Naturheilkundler, ein Arzt und ein Biobauer angehören. Unterstützt wird sie von rund 80 Organisationen und Unternehmen aus den Bereichen Tierschutz, Umweltschutz und Alternativmedizin.

Laut dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen wurden in der Schweiz im vergangenen Jahr rund 556’000 Tiere für Versuche verwendet. Das entspricht einem Rückgang von 18% gegenüber 2015, als der Abwärtstrend begann. Allerdings wurden rund 1400 Tiere mehr (+7,8%) für Versuche der Stufe 3  eingesetzt, also für Versuche, die den Tieren starke Schmerzen zufügen.

Die Initiantinnen und InitiantenExterner Link fordern, dass die Versuche eingestellt werden, da auch Tiere Leiden und Schmerzen empfinden. Sie weisen darauf hin, dass Tierversuche oft in Sackgassen führen würden und es bewährte Alternativen und bessere Wege zum Erkenntnisgewinn gebe.

Das Parlament hält die Initiative für zu extrem und befürchtet, dass sie die medizinische und wissenschaftliche Forschung in der Schweiz behindern wird. Es ist der Ansicht, dass die derzeitige Gesetzgebung streng genug ist. Diese lässt Tierversuche nur dann zu, wenn es keine alternativen Methoden gibt.

Das Schweizer Stimmvolk hat bereits drei Volksinitiativen abgelehnt, die ein Verbot von Tierversuchen forderten: 1985, 1992 und 1993.

(Übertragung aus dem Englischen: Christian Raaflaub)

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