Die Biodiversitätsinitiative wird abgelehnt
Klares Nein zur Biodiversitätsinitiative: Zwei Drittel sprechen sich gegen das Anliegen aus.
Dieser Artikel wird am Abstimmungssonntag laufend aktualisiert.
Am Ende war es sehr deutlich: 63% aller Stimmen haben die Vorlage abgelehnt, einzig die Kantone Genf und Basel-Stadt sprachen sich für sie aus.
Die Überraschung hält sich jedoch in Grenzen: Der Biodiversitätsinitiative waren im Vorfeld nur begrenzte Erfolgschancen beschieden. Entsprechend sah es schon früh am Abstimmungssonntag nach einem Nein aus.
Hier finden Sie erste Reaktionen auf das Scheitern der Initiative:
Im Laufe der Kampagne nahm die Zustimmung für die Volksinitiative Externer Link«Für die Zukunft unserer Natur und Landschaft» – so der offizielle Titel – kontinuierlich ab. Sie folgte damit dem normalen Muster der Meinungsbildung bei Volksinitiativen.
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Resultate der Abstimmung vom 22. September 2024 in der Schweiz
Die Gegnerinnen und Gegner bezeichneten die Initiative als «extrem und wirkungslos», und behaupteten, dass damit 30% der Landesfläche unter Schutz gestellt würde. Belegt wurde diese Aussage zwar nicht und sie steht so auch nicht im Initiativtext.
Aber offenbar bestand bei einer Mehrheit der Stimmbevölkerung eine Skepsis, dem Naturschutz mehr Raum und Geld zur Verfügung zu stellen. Auch dem Bundesrat ging die Vorlage zu weit, er kritisierte insbesondere, dass der Handlungsspielraum von Bund und Kantonen zu stark eingeschränkt würde. Und auch im Parlament hatte das Anliegen keine Chance.
Die Biodiversitätsinitiative im Detail:
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Biodiversitätsinitiative: Wichtig für den Naturschutz oder zu extrem?
Neben diversen Natur- und Umweltschutzorganisationen unterstützten auch die SP, die Grünen und die Grünliberalen die Biodiversitätsinitiative.
Die stellvertretende Geschäftsleiterin der Stiftung für Landschaftsschutz Franziska Grossenbacher zeigt sich enttäuscht und sagte gegen¨über SRF: «Es herrscht wissenschaftlicher Konsens darüber, dass die aktuellen Massnahmen zur Biodiversität nicht reichen, um die Lebensgrundlage künftiger Generationen zu sichern.»
Dagegen waren SVP, FDP und die Mitte. Ebenso der Schweizerische Bauernverband und Wirtschaftsverbände.
Auf dem Land wurde die Initiative wuchtig abgelehnt, dieser Stadt-Land-Graben zeichnete sich schon im Vorfeld ab. «Das ist eine typische Spaltung für diese Art von Vorlagen», kommentierte der gfs.bern-Politologe Lukas Golder.
SVP-Nationalrätin und Landwirtin Katja Riem erklärt das damit, dass Menschen in ländlichen Räumen eher sehen würden, was bereits für die Biodiversität getan werde. «Sie haben Vertrauen, dass man sich auf einem guten Weg befindet.»
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