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Alles über Swisscoy

Wissenswertes über die Schweizer Beteiligung an der Kosovo-Friedenstruppe (KFOR) hat das Bundesamt für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) in einem Factsheet zusammengefasst.

1.

Am 23. Juni 1999 fällte der Bundesrat den Grundsatzentscheid, sich militärisch, basierend auf der UN-Resolution 1244, an der Kosovo-Friedenstruppe KFOR zu beteiligen. Dies nicht als isolierte Massnahme, sondern als Teil eines ganzen Paketes, das sich des akuten Flüchtlings- und Vertriebenenproblems in der Schweiz annimmt, Soforthilfe im Kosovo vorsieht und einen Beitrag zur Stabilisierung der Region leistet.

2.

Die bis zu 160 freiwilligen und grossenteils unbewaffneten Angehörigen der Armee sind zu einer Dienstkompanie zugunsten des österreichischen Kontingentes (AUCON) unter dem Begriff SWISSCOY – für Swiss Company – zusammengefasst. SWISSCOY ist weder der NATO noch AUCON unterstellt, sondern AUCON zur Zusammenarbeit zugewiesen. Interne Strukturen, Personal- und Disziplinarwesen sind unter Schweizer Kontrolle. SWISSCOY ist im Gebiet der Multinationalen Brigade Süd unter der Verantwortung der Bundeswehr im Grossraum Prizren eingesetzt. Das österreichische-schweizerische Camp «Casablanca» befindet sich auf dem Gelände einer Gummifabrik bei Suva Reka (zwischen Prizren und Pristina).

3.

SWISSCOY erbringt primär logistische Unterstützung für AUCON in den Bereichen Campbau, Spezialtransporte (Container), Wasseraufbereitung und -verteilung, Genie und medizinische Unterstützung. Entsprechend militärgesetzlicher Vorgaben enthält SWISSCOY ein Sicherungsmodul bewaffneter Festungswächter. Je nach Situation können Einzelpersonen mit Pistole und Sturmgewehr zum Selbstschutz bewaffnet werden. Der Verbandsschutz wird von AUCON garantiert.

4.

Seit Ende August 1999 hatte ein Aufbaudetachement des Festungswachtkorps das Swisscamp innerhalb des KFOR-Camps «Casablanca» in Suva Reka vorbereitet. Der Aufbau konnte termingerecht abgeschlossen werden. Das Material mit einem Gesamtgewicht von 1715 Tonnen wurde mit neun Flügen und zwei weiteren Konvois auf dem Landweg (Strasse/Schiene) und Seeweg nach Kosovo sowie in die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien (Standort Nachschubzelle Swisscoy) verfrachtet. Die Gesamttonnage setzt sich aus rund 300 Containern (Telematerial, Spezial-, Büro- und Wohncontainer), über 100 Fahrzeugen (Lastwagen, Jeep Puch, Radschützenpanzer Piranha, Spezialfahrzeuge) und weiterem Material zusammen. Am 8. Oktober 1999 war der Aufmarsch der Swisscoy im Einsatzraum abgeschlossen.

5.

Als «Nationaler Befehlshaber im Einsatzraum» (Kosovo und Mazedonien) amtet Oberstleutnant im Generalstab Walter Schweizer, der Kommandant der Dienstkompanie heisst Major Willi Jäggi.

6.

Der Einsatz wurde vom Parlament bis Ende 2003 befristet. Ab Oktober 2002 wird die SWISSCOY um einen Sicherungszug mit fünf Radschützenpanzern aufgestockt. Jeder Angehörige der SWISSCOY wird dann mit einer persönlichen Waffe zum Selbstschutz ausgerüstet. Weiter steht ein Helikopter vom Typ Superpuma der Multinationalen Brigade Süd der KFOR für Transporte zur Verfügung. Der Gesamtbestand SWISSCOY beträgt neu maximal 220 Personen. Das Budget bis Ende 2003 beträgt 70,5 Millionen Franken.

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