Ausländische Polizei für die Sicherheit an der Euro 08
An der Euro 2008 in der Schweiz im kommenden Juni sollen 500 bis 1000 Polizisten aus Deutschland und Frankreich die inländischen Sicherheitskräfte unterstützen.
Das beantragt die Konferenz der kantonalen Polizeidirektoren. Keine der Paarungen wird aber als Hochrisikospiel eingestuft.
«Das Projekt gewinnt an Tiefenschärfe», sagte Sportminister Samuel Schmid zum Sicherheitskonzept der Fussball-Europameisterschaft Euro 2008.
Im Bereich der Sicherheit müsse aber immer mit Unsicherheit gerechnet werden. Schmid dankte den Kantonen für die bisher geleistete Arbeit.
Für die Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) steht nach der Auslosung der Euro 2008 vom vergangenen Sonntag fest: In der Schweiz wird kein Hochrisikospiel stattfinden.
«Das Lagebild ist nun klarer, doch wird die Sicherheitslage laufend neu analysiert,» sagte KKJPD-Präsident Markus Notter. Dieser Prozess bilde die Grundlage für das Einsatzdispositiv der Polizei, das in den kommenden Wochen noch konkretisiert werde. Aus taktischen Gründen würden aber keine Zahlen und Dispositive kommuniziert.
Die KKJPD beantragt dem Bundesrat, der Schweizer Regierung, in Deutschland und Frankreich 500 bis 1000 Polizeikräfte zur Unterstützung der inländischen Sicherheitskräfte anzufordern.
Hohes Besucheraufkommen
Die Schweiz werde mit Frankreich, Italien, Holland und Portugal Mannschaften beherbergen, die ein hohes Besucheraufkommen erwarten liessen, sagte Notter weiter.
Dies gelte für die Austragungsorte ebenso wie für die anderen Städte mit Public Viewings. Dadurch würden entsprechend viele Polizeikräfte gebunden.
Die Unterstützung aus dem Ausland soll dabei den Schweizer Sicherheitskräften die für unvorhergesehene Ereignisse notwendige Handlungsfreiheit verschaffen. Die konkreten Details des Einsatzes müssten in enger Zusammenarbeit mit den betreffenden Kantonen und Städten durch den Bund geregelt werden, sofern der Bundesrat dem Antrag zustimme.
Reserven für den Einsatz
Bei den interkantonalen Polizeieinsätzen tragen die Kantone die Kosten und stellen sich laut Notter gegenseitig keine Rechnung. Die Host Cities erhalten Unterstützung von kantonalen Polizeikorps:
Bern durch die Polizeikorps Aargau, Solothurn und der Zentralschweiz; Genf durch die Korps der Romandie und durch französische Ordnungskräfte.
Zürich wird von eigenen Polizeikräften und allenfalls deutschen Polizisten unterstützt. Solche sollen auch in Basel zum Einsatz kommen.
Ausserdem werden aus den Korps der Ostschweiz, des Tessins und der Romandie Einsatzreserven gebildet, um für Einsätze in der ganzen Schweiz sofort zur Verfügung zu stehen.
Freude im Vordergrund
Weitere wichtige Elemente des Sicherheitsdispositivs bildeten das Netz der szenekundigen Beamten und Verbindungsbeamten aus den Anrainer-, Transit- und Teilnehmerstaaten, schreibt die KKJPD.
Das weitere Vorgehen wird kommende Woche in Zürich mit den ausländischen Partnern besprochen, an der zweiten von insgesamt drei Staatenkonferenzen.
Die Freude und Gastfreundschaft stehe im Vordergrund, aber auch die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher und der einheimischen Bevölkerung, sagte Bundesrat Samuel Schmid an der Medienkonferenz.
swissinfo und Agenturen
Die französische und die niederländische Fussball-Nationalmannschaft werden ihr Camp während der EURO 2008 im Kanton Waadt beziehen.
Das französische Team auf dem Mont Pèlerin, das niederländische in Lausanne.
Das deutsche Team hat Ascona ausgewählt, das schwedische Lugano, das österreichische wird in Stegersbach im Burgenland wohnen.
Das Schweizer Team bezieht sein Camp in Feusisberg, Kanton Schwyz.
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