Baselbiet bleibt bürgerlich
Bei den Wahlen in die Regierung des Kantons Basel-Land kommt es zu keinen Sitzverschiebungen. Dem links-grünen Bündnis ist es nicht gelungen, ihren 1999 an die SVP verlorenen Sitz zurück zu gewinnen.
Die drei bisherigen Regierungsmitglieder wurden klar bestätigt. Auch im Parlament gab es wenig Verschiebungen.
Das Baselbieter Wahlvolk hat sich am Sonntag für parteipolitische Stabilität in der Kantonsregierung ausgesprochen. Auch im Parlament kommt es nur zu geringen Sitzverschiebungen (siehe Kasten).
Nach den ersten Kantonalwahlen im eidgenössischen Wahljahr besteht der fünfköpfige Regierungsrat von Basel-Landschaft weiterhin aus zwei Freisinnigen und je einem Mitglied der sozialdemokratischen Partei (SP), der christlichdemokratischen Volkspartei (CVP) und der Schweizerischen Volkspartei (SVP).
Bei einem absoluten Mehr von 25’686 Stimmen wurden gemäss Angaben der Landeskanzlei in Liestal die drei bisherigen Regierungsmitglieder klar bestätigt.
Der 60-jährige Finanz- und Kirchendirektor Adrian Ballmer (FDP) mit dem Spitzenresultat von 40’503 Stimmen und der 53-jährige Bildungs-, Kultur- und Sportdirektor Urs Wüthrich-Pelloli (SP) mit 33’863 Stimmen.
Die wegen einer Verurteilung ihres Mannes umstrittene 49-jährige Justiz-, Polizei-und Militärdirektorin Sabine Pegoraro (FDP) schaffte die Wiederwahl mit 31’379 Stimmen.
Allerdings schob sich unerwartet der 57-jährige Ingenieur und Verkaufsleiter Peter Zwick (CVP, neu) vor Pegoraro, der mit überraschenden 32’173 Stimmen auf Platz drei der Rangliste landete.
CVP und SVP: Mandate gesichert
Der 61-jährige Unternehmer Jörg Krähenbühl (SVP, neu) wurde mit 29’704 Stimmen gewählt.
Mit den Rücktritten von Erich Straumann (SVP) und Elsbeth Schneider (CVP) war in der Baselbieter Regierung eine Zweiervakanz entstanden.
Zwick, der bisher dem Kantonsparlament angehörte und die römisch-katholische Landeskirche präsidiert, und Krähenbühl, der bisherige SVP-Fraktionspräsident im Landrat, ersetzen die Zurückgetretenen.
Zwick waren im Vorfeld der Wahl die schlechtesten Chancen eingeräumt worden. Er zeigte sich nach dem bekannt werden des Schlussresultats denn auch hoch erfreut über sein unerwartet gutes Abschneiden.
Mit der Sicherung der Regierungsmandate von CVP und SVP konnten die Baselbieter Bürgerlichen eine Attacke des rot-grünen Lagers abweisen.
Zweite Niederlage nach 2003
SP und Grüne waren mit einem gemeinsamen, so genannten Vierer-Ticket in den Wahlkampf gezogen. Wie schon 2003 strebte die SP einen zweiten Sitz in der Regierung an, reüssierte aber erneut nicht.
Der 47-jährige Kleinunternehmer Eric Nussbaumer (SP), der letztes Jahr den Landrat präsidiert hatte, schaffte mit 26′ 852 Stimmen zwar das absolute Mehr, schied aber als Überzähliger aus.
Die 55-jährige SP-Kantonalpräsidentin und Schulleiterin Regula Meschberger-Weiss (SP) erhielt 23’794 Stimmen, der 46-jährige Geograf und Raumplaner Isaac Reber (Grüne Partei) deren 20’793.
Beide verpassten damit das absolute Mehr klar. Chancenlos war Rudolf Keller von den Schweizer Demokraten, dem nur 7’694 Wählende die Stimme gaben.
swissinfo und Agenturen
Adrian Ballmer (FDP, bisher): 40.503
Urs Wüthrich-Pelloli (SP, bisher): 33.863
Peter Zwick (CVP, neu): 32.173
Sabine Pegoraro (FDP, bisher): 31.379
Jörg Krähenbühl (SVP, neu): 29.704
Neben der Regierung wurde übers Wochenende in Baselland auch der 90-köpfige Landrat (Parlament) neu bestellt.
Es ergaben sich nur geringe Mandatsverschiebungen. Bürgerliche und Grüne legten leicht zu, Verlierer sind die SP und die Schweizer Demokraten (SD).
Die Wahlbeteiligung lag bei 37% (2003: 34%).
Die Grünen gewannen 3 Sitze, FDP, SVP und EVP je einen.
Je 3 Sitze abgeben mussten SP und SD.
Die CVP konnte ihre Mandatszahl halten.
Stärkste Partei im Parlament bleibt die SP, stärkste bürgerliche Kraft die SVP.
Neue Zusammensetzung Landrat: SP 22 (-3), SVP 21 (+1), FDP 20 (+1), CVP 11 (-), Grüne 11 (+3), EVP 4 (+1), SD 1 (-3).
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