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Die Armee baut Stellen ab

Beschleunigter Abbau in der Armee. Im Bild: Militärisches Ausbildungszentrum in Luzern. Keystone

Die im Februar von Verteidigungsminister Samuel Schmid angekündigte Restrukturierung der Armee nimmt Gestalt an.

In einer ersten Phase werden 564 Stellen von den bis Ende 2010 geplanten 2500 abgebaut. 25 Standorte werden geschlossen, alle Regionen sind betroffen.

Jetzt beginnt der Personalabbau im Verteidigungsdepartement (VBS). Bis Ende des nächsten Jahres werden 1100 Stellen gestrichen. Im nächsten Frühjahr werden die Entscheide über die Reduktion von Flugplätzen und Zeughäusern fallen.

Am Freitag ist die Konferenz der kantonalen Militärdirektoren von Verteidigungsminister Samuel Schmid und Armeechef Christophe Keckeis orientiert worden.

Bereits in den nächsten Wochen verlieren das Heer 167 und die Logistik 397 Stellen. Und in der Luftwaffe müssen bis zum Jahr 2011 total 235 Arbeitsplätze abgebaut werden.

Dieser «schmerzliche» Abbauprozess sei eine Folge der politischen und finanziellen Vorgaben, schreibt das VBS. Die Verantwortlichten setzten alles daran, ihn sozialverträglich zu gestalten und dabei den Sozialplan der Bundesverwaltung einzuhalten.

Insgesamt wird die Reorganisation des Verteidigungsdepartements bis ins Jahr 2010 rund 2500 Arbeitsplätze kosten.

Vier Militärflugplätze werden gestrichen

Neben den Kriegsflugplätzen Payerne, Sitten, Meiringen und dem Ausbildungsstandort Locarno kann nur noch ein weiterer Flugplatz betrieben werden. In der Wahl stehen die Militärflugplätze Alpnach (OW), Buochs (NW), Dübendorf (ZH), Emmen (LU) und Mollis (GL). Zu allen Standortentscheiden werden die Kantone angehört, teilte das VBS mit.

Die Logistikbasis der Armee (LBA) muss bis Ende 2005 insgesamt 600 Stellen abbauen. Deshalb werden gemäss VBS noch in diesem Jahr Betriebe an 18 Standorten ganz und an 7 Standorten teilweise geschlossen sowie 397 Stellen abgebaut.

In dieser ersten Phase werden keine der 30 Stammbetriebe geschlossen, auch kantonale Zeughäuser und kantonale Mitarbeitende sind nicht betroffen. Alle kantonalen Zeughausverträge werden gekündigt und per Ende 2006
auslaufen.

Um einen Drittel verjüngt und verkleinert



Die Kantone werden am kommenden 6. Dezember eine Übersicht über die Gesamtinfrastruktur erhalten, die aus militärischer und betriebswirtschaftlicher Sicht in der um einen Drittel verkleinerten und verjüngten Armee noch benötigt wird. Sie werden dann eingeladen, diese Planung aus ihrer Sicht zu beurteilen.

Die definitiven Standortentscheide sollen im Frühjahr 2005 gefällt und der gesamte Restrukturierungsprozess soll politisch und materiell synchronisiert werden.

Zuwarten mit dem Panzerkauf

Zudem hat am Donnerstag die Sicherheitspolitische Kommission (SiK) des Ständerates entschieden, mit dem Kauf von zwölf Panzern im Wert von 129 Mio. Franken zuzuwarten.

Obschon laut Verteidigungsministerium diese zwölf Genie- und Minenräumpanzer das Minimum darstellen, damit die Ausbildung in Schulen und Kursen sichergestellt werden könne.

Die SiK will zuerst eine Grundsatzdiskussion über die Gewichtung der verschiedenen Armeeaufträge führen. Dem restlichen Rüstungsprogramm über 518 Mio. Franken stimmte sie zu.

Das Rüstungsprogramm 04 liegt auch in der Version der SiK immer noch 111 Millionen über dem Vorjahr, aber deutlich unter dem Durchschnitt der vorherigen Jahre. Von 1992 bis 2003 wurden im Schnitt rund 1,3 Mrd. vom Parlament bewilligt.

Nach wie vor müsse laut SiK die Armee im Verteidigungsbereich gewisse Kernbereiche umfassen, auf denen im Notfall aufgebaut werden könne.

swissinfo und Agenturen

Die Armee wird 25 Standorte schliessen, Zeughäuser und Fahrzeug-Parks – 7 davon teilweise.
Als Militärflugplätze bleiben Payerne (VD), Sitten (VS), Meiringen (BE), Locarno (TI) und einer von fünf weiteren.
Das heisst vier Flugplätze müssen schliessen.

Das Verteidigungs-Departement (VBS) baut bis 2010 rund 2500 Stellen ab – einmalig in der Geschichte des Bundes.

Der Kanton Bern ist am meisten betroffen.

Das VBS wird den Sozialplan der Bundesverwaltung einhalten und hat schon ein «Job Center» installiert.

Die Restrukturierung wurde im Februar von Samuel Schmid angekündigt.

Vor zwei Monaten hat sie begonnen.

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