Die Schweiz in Frauenhand
Erstmals werden in der Schweiz drei hohe Ämter von Frauen besetzt: Pascale Bruderer ist Nationalratspräsidentin, Erika Forster Ständeratspräsidentin und Bundesrätin Doris Leuthard dürfte in der zweiten Sessionswoche zur Bundespräsidentin gewählt werden.
Seit Montag präsidiert die 32-jährige Aargauerin Pascale Bruderer den Nationalrat. Der Rat wählte die Sozialdemokratin mit einem Glanzresultat ins höchste politische Amt der Schweiz. Bruderer ist die bisher jüngste Politikerin und die zehnte Frau auf diesem Posten.
Seit 2002 ist sie Mitglied der grossen Kammer. Mit 24 war sie das jüngste Mitglied, das je in der Grossen Kammer Platz genommen hatte. Sowohl im Jahr 2003 als auch 2007 erzielte die Politologin bei den Nationalratswahlen das beste Resultat der Aargauer Sozialdemokraten.
Ihre Schwerpunkte sieht die Aargauerin im Sozialwesen, der Integration und Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, in der Bildungs- sowie in der Sportpolitik.
Neue Präsidentin des Ständerats ist die St. Gallerin Erika Forster. Sie wurde mit 43 von 44 gültigen Stimmen gewählt und ist erst die dritte Frau auf diesem Posten.
Mit ihr kommt eine erfahrene Politikerin an die Spitze der Kleinen Kammer. Die 65-jährige Freisinnige krönt mit dem Präsidium eine über 30-jährige Politkarriere in der Stadt und im Kanton St. Gallen sowie im Ständerat, dem sie seit 14 Jahren angehört. Seit 2003 ist sie zudem Vizepräsidentin der FDP-Bundeshausfraktion.
Forster ist mit dem St. Galler Textilunternehmer Ueli Forster verheiratet, der 2002 bis 2006 Präsident des Wirtschaftsdachverbands economiesuisse war. Die neue Ständeratspräsidentin setzt sich insbesondere für Kleinere und Mittlere Unternehmen ein (KMU). Die Mutter von vier Kindern hat im Ständerat bereits die Gesundheitskommission und die Umweltkommission präsidiert.
Mit der Wahl von Doris Leuthard zur Bundespräsidentin 2010 in der zweiten Woche der Wintersession wird es in Bundesbern erstmals ein dreifaches Frauenpräsidium geben.
swissinfo.ch und Agenturen
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