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Die Schweiz verstärkt ihre Präsenz in Sumatra

Ein Schweizer Soldat vor dem Abflug nach Sumatra. Keystone

30 Schweizer Berufsmilitärs sind am Freitag nach der indonesischen Insel Sumatra abgeflogen. Sie verstärken die 21 bereits stationierten Schweizer Soldaten.

Das Detachement «Suma» wird mit drei Super-Puma-Helikoptern Hilfsflüge durchführen. Die ersten sind für Montag vorgesehen.

Die Armeeangehörigen verstärken in der Stadt Medan – rund 250 Kilometer von Banda Aceh entfernt – das 21-köpfige Voraus-Detachement, das im Laufe dieser Woche dort eintraf.

Die Berufssoldaten bleiben drei bis vier Wochen auf Sumatra, ehe sie von neuen Kräften abgelöst werden. Der ganze Einsatz wird drei Monate dauern und von Oberst Yvon Langel geleitet.

Die Soldaten stammen aus allen Sprachregionen der Schweiz. Unter ihnen befinden sich Piloten und Mechaniker sowie Spezialisten für Sicherheit und Logistik.

Auch ein Arzt und ein Koch sind mitgeflogen. Das Detachement wird von einem dreiköpfigen Filmteam begleitet, welches den Einsatz dokumentiert.

Erster Helikopter zusammengebaut



Das Armee-Detachement Suma wird für das UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) mit Super-Puma-Helikoptern Hilfsflüge durchführen.

Die Provinz Aceh auf Sumatra ist das vom Seebeben am meisten betroffene Gebiet. Über 100’000 Menschen starben dort.

Der erste von den drei am Dienstag eingeflogenen Helikoptern sei bereits zusammengebaut worden, sagte Armeesprecher Felix Endrich.

Erste Hilfsflüge sind für Montag vorgesehen. Wie viele Flüge genau durchgeführt werden und über welche Strecken, wird laut Endrich noch genau abgeklärt.

Die Schweizer Soldaten werden in Medan eng mit französischen Armeeangehörigen arbeiten. Der Einsatz erfolgt unbewaffnet, da die indonesische Regierung laut Endrich für die Sicherheit garantiere. Auch Truppen der USA und Australiens seien unbewaffnet.

Kein Risiko eingehen

«Wir müssen die Sicherheitslage jeden Tag neu mit der indonesischen Armee und dem UNHCR erörtern», sagte Oberst Langel.

Man werde auch in ständigem Kontakt mit Bern stehen und den Einsatz vor Ort mit den Armeen anderer Nationen koordinieren.

Sollte die Sicherheit an einem Tag nicht gewährleistet sein, müssten Hilfsflüge gestrichen oder umdisponiert werden, sagte Langel weiter. Man werde kein Risiko eingehen.

Seine Leute seien im Vorfeld gut auf ihren Einsatz vorbereitet worden. Dafür seien auch Psychologen beigezogen worden. «Die mentale Vorbereitung ist in einem solchen Fall das Wichtigste», erklärte Langel. Einige Soldaten brächten zudem Erfahrungen aus dem Kosovo mit.

Wichtige Arbeit schon geleistet

Voraussetzung für einen erfolgreichen Einsatz sei auch, dass sich die rund 50 Schweizer Armeeangehörigen vor Ort schnell zu einer Einheit finden. Nur so könnten sie effizient helfen, erklärte Langel.

Das Voraus-Detachement habe in Medan bereits sehr gute Arbeit beim Aufbau der Infrastruktur geleistet. Oberst Langel freut sich auf den Einsatz im Krisengebiet: «Ich betrachte es als Ehre, humanitäre Hilfe zu leisten.»

swissinfo und Agenturen

Die Zahl der vermissten Schweizer ist knapp drei Wochen nach der Flut-Katastrophe weiter auf 240 gesunken.

Sie könnte sich aber nach einer eingehenden Überprüfung der Angaben durch die Kantonspolizeien wieder erhöhen.

Gemäss dem Leiter des Krisenstabes, Peter Sutter, muss bei 90 Personen weiterhin damit gerechnet werden, dass sie beim Seebeben ums Leben gekommen sind.

Bestätigt sind weiterhin 23 Schweizer Todesopfer.

Damit fehle zur Zeit von 150 Schweizer Staats-Angehörigen jede Spur, sagte Sutter.

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