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Der Bundesratsbunker

Der "hochgeheime" und bombensichere Bundesratsbunker in Amsteg im Kanton Uri wurde während des Zweiten Weltkriegs gebaut - für den Fall, dass die Nazis kommen. Offiziell wurde er zuerst als "Werk 1102" bezeichnet. Im neu erschienen Buch "Die Schweiz unter Tag"des Journalisten Jost Auf der Maur wird der Fluchtstollen der Schweizer Regierung in Bildern und spannenden Schilderungen um die Entstehungsgeschichte vorgestellt.

Man sorgte sich tatsächlich um die seelische Verfassung der Bundesräte, wenn die siebenköpfige Landesregierung mit ihrer Entourage im Ernstfall im 3000 Quadratmeter grossen Bunker Zuflucht finden müsste. Entsprechend ist der Komfort des Bundesratsbunkers. Schlafzimmer gab es beispielsweise in drei Klassen: Einzelzimmer mit gesponsertem Mundwasser für Bundesräte, für Beamte waren Zweierzimmer vorgesehen und das Dienstpersonal schlief in Kajüten-Betten. Die Räume sind mit Fichtenholz getäfert: Kostenpunkt 79’991.85 Franken. Der Lieferant der Notstromanlage, die Firma Sulzer, musste sich gar verpflichten, die Ersatzteile während hundert Jahren liefern zu können. 

Heute wissen wir, die Nazis kamen nicht und der Ernstfall blieb aus. Der ehemalige Bundesratsbunker in Amsteg gehört heute der Swiss Gold Safe AG. Wie der Name der privaten Firma vermuten lasse, so heisst es im Buch, werden hier Wertgegenstände, Kunstwerke und Geld gelagert. Der unterirdische Tresor kann nicht besichtigt werden. 

(Quelle: Jost Auf der Maur: Die Schweiz unter Tag. 144 Seiten, bebildert. Das Buch ist im Echtzeit-VerlagExterner Link erschienen.)


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