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Die USA wollen Hilfe aus der Schweiz

Die USA haben die Schweiz um Material gebeten, um in den Sturmgebieten Hilfe zu leisten. Keystone

Die US-Botschaft in Bern hat der Schweiz eine Liste mit Material übermittelt, das benötigt wird, um Hilfe zu leisten, wo der Hurrikan Katrina gewütet hat.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat eine Webseite eingerichtet, um Überlebende mit ihren Familien zusammen zu führen.

Die USA bitten auch die Schweiz um Unterstützung bei der Bewältigung der Hurrikan-Katastrophe. Die US-Botschaft in Bern übermittelte der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) am Sonntag eine Liste mit dem gewünschten Material.

Es werde nun geprüft, welches Material bis wann geliefert werden könne, sagte Lars Knuchel, Sprecher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA).

Aussenministerin Micheline Calmy-Rey hatte am Freitag in einem Brief an die US-Botschafterin in Bern, Pamela Willeford, Unterstützung bei der Nothilfe, beim Wiederaufbau und der Vorsorge angeboten.

Mehr als 50 Länder haben den USA Hilfe angeboten. Die Europäische Union (EU) und das Militärbündnis NATO allein haben eine offizielle Anfrage aus Washington für medizinisches Material, Decken, Wasserlaster und eine halbe Million Notrationen erhalten.

IKRK will Familien zusammen führen

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mit Sitz in Genf, das sonst in Kriegen aktiv wird, hat unterdessen eine Webseite zur Familien-Zusammenführung eingerichtet. Dort werden Überlebende registriert und können Suchanzeigen aufgegeben werden.

Bereits nach der Tsunami-Katastrophe im vergangenen Dezember hatte das IKRK solche Seiten für die betroffenen Küsten-Regionen eingerichtet, darunter Sri Lanka, Indonesien, Thailand und Indien.

Zehntausende von Vermissten

Neuankömmlinge in Notaufnahmelagern können Zettel mit ihren Angaben – Name, Adresse, Kontaktinformation – ausfüllen, die dann auf die Liste gesetzt werden. Am Sonntag standen darauf bereits mehrere 10’000 Namen.

Auf der Website kann die bestehende Liste durchsucht werden oder Personen können sich selber eintragen, damit ihre Verwandten wissen, dass sie wohl auf sind oder Angehörige können Vermisste registrieren.

Eine Million Obdachlose

Experten rechnen damit, dass rund eine Million Menschen durch den Hurrikan vor knapp einer Woche obdachlos geworden sind.

Der US-Minister für innere Sicherheit, Michael Chertoff, hat seine Landsleute vor einigen der schlimmsten Szenen in der US-Geschichte gewarnt, wenn die Fluten aus den Hurrikan-Gebieten weichen.

«Wenn das Wasser aus New Orleans abfliesst oder abgepumpt wird, werden wir Tote finden, vielleicht in Häusern versteckt oder vom Hochwasser in die Falle getrieben, Leichen werden in den Strassen liegen», sagte er gegenüber dem US-Fernsehsender Fox.

Keine Schweizer Opfer, SRK leitet Spenden weiter

Das EDA hat bisher keine Kenntnis von Schweizer Opfern des Hurrikans. In den betroffenen Bundesstaaten Louisiana, Mississippi und Alabama lebten rund 600 Schweizer. Die meisten seien amerikanisch-schweizerische Doppelbürger, sagte EDA-Sprecher Knuchel. Bisher seien beim EDA nur sehr wenig Anfragen eingegangen von Personen, die nach Angehörigen suchten.

Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) in Bern unterstützt den Spendenaufruf des Amerikanischen Roten Kreuzes für die notleidende Bevölkerung: Hunderttausende Menschen müssten über mehrere Wochen mit Wasser, Lebensmitteln und Medizin versorgt werden.

Das SRK leitet Spenden an die Opfer des Hurrikans vollumfänglich an das Amerikanische Rote Kreuz weiter.

swissinfo und Agenturen

Der Hurrikan Katrina hat über einer Fläche von 233’000 Quadratkilometern getobt.

Im Grossraum New Orleans lebten vor dem Hurrikan 1,4 Mio. Menschen, rund 60’000 konnten nicht rechtzeitig flüchten.

Mehr also 1 Mio. Menschen wurden durch den Hurrikan obdachlos.

Rund 350 000 Häuser wurden zerstört.

Mehr als 50 Länder haben den USA Hilfe angeboten, darunter die Schweiz.

Das IKRK mit Sitz in Genf hat eine Website aufgeschaltet, um Familien zusammen zu führen.

Die Glückskette verzichtet auf eine eigene Sammlung für die Sturmopfer in den USA. Sie verweist auf die Sammlung des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK).

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