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EDA zufrieden mit Friedensabkommen in Sudan

Die leidgeplagte Bevölkerung in Sudan hofft auf einen dauerhaften Frieden. UNHCR

Die Schweiz ist erfreut über das "umfassende Friedensabkommen", das die sudanesischen Regierung und die Rebellen am Sonntag unterzeichneten.

EDA-Diplomaten hatte die Bürgerkriegsparteien 2002 in der Schweiz zur Unterzeichnung eines Waffenstillstands gebracht.

Mit dem Abkommen beginne für den Sudan die wichtige Phase des Übergangs vom Krieg zum Frieden, teilte das Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Sonntag mit.

Die Schweiz hoffe, dass alle sudanesischen Parteien das Abkommen im Süden des Landes aktiv umsetzten. Diese Unterzeichnung sei der Höhepunkt des Friedensprozesses, der in der Schweiz begonnen habe.

Auf dem Bürgenstock war 2002 ein Waffenstillstandsabkommen für die sudanesische Region der Nubaberge unterzeichnet worden. Die Schweiz hoffe nun, dass dieser Friedensvertrag auch in den anderen Regionen des Landes zum Frieden führen werde, so das EDA weiter. Sie werde die Friedensbemühungen im Land auch weiterhin unterstützen.

Jahrezehntelanger Konflikt

Nach 21 Jahren Bürgerkrieg im Sudan haben Regierung und Rebellen am Sonntag Frieden geschlossen. Der sudanesische Vize-Präsident Ali Osman Taha und Rebellenchef John Garang unterzeichneten das Abkommen in Nairobi.

Sie beendeten damit offiziell den längsten Bürgerkrieg auf dem afrikanischen Kontinent. Bei der feierlichen Zeremonie einem Stadion von Nairobi waren mehr als 20 afrikanische Staats-und Regierungschefs anwesend. Auch US-Aussenminister Colin Powell war unter den Gästen.

Annan erfreut

«Ich gratuliere den Delegierten der sudanesischen Regierung und der SPLA (Rebellen der Volksbefreiungsarmee) und allen Sudanesen, die den Frieden gewählt haben», sagte der Chefunterhändler und frühere kenianische General Lazaro Sumbeiywo. Afrikanische Staaten sind am Zustandekommen des Friedensabkommen massgeblich beteiligt.

UNO-Generalsekretär Kofi Annan äusserte sich vor der Unterzeichnung «aufgeregt» und «begeistert» über den Friedensschluss. Kenias Präsident Mwai Kibaki, sein ugandischer Kollege Yoweri Museveni sowie Powell zeichneten den Friedensvertrag als Zeugen gegen.

Darfur-Konflikt ungelöst

Die afrikanischen «Ziehväter» des Friedens warnten aber zugleich, das Abkommen müsse sorgfältig überwacht werden, um erfolgreich zu sein. Kenias Präsident Mwai Kibaki sprach trotzdem von einer «neuen und fröhlicheren Zukunft für die Menschen im Sudan».

Der nun unterzeichnete Friedensvertrag betrifft nicht die Krisenregion Darfur im Westen des Sudan, in der seit Frühjahr 2003 ebenfalls Bürgerkrieg herrscht.

Dort kämpfen zwei Rebellengruppen gegen die von der Regierung in Khartum unterstützten arabischen Dschandschawid-Milizen. Hunderttausende Menschen mussten in Flüchtlingslagern Schutz suchen.

swissinfo und Agenturen

Mit 2,5 Mio. Quadratkilometern Fläche ist der Sudan das grösste Land Afrikas. Seine 34,4 Mio. Einwohner und Einwohnerinnen gehören zu den ärmsten des Kontinents.

Hauptursache der schlechten Lage ist ein Jahrzehnte langer Bürgerkrieg, der das Land in Nord und Süd zerrissen hat.

Seit 21 Jahren bekämpften sich Regierungstruppen aus dem arabisch-muslimischen Norden und Rebellenmilizen aus dem christlich-animistischen Süden.

Der Bürgerkrieg und die damit verbundenen Hungersnöte haben über 2 Mio. Menschen das Leben gekostet. Mehr als 4 Mio. Menschen wurden zu Flüchtlingen.

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