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Ein weiteres Schweizer Wappen in China

Micheline Calmy-Rey mit dem neuen Schweizer Generalkonul Werner E. Nievergelt. swissinfo.ch

In Anwesenheit der Schweizer Aussenministerin Micheline Calmy-Rey wurde in Guangzhou im Zentrum des südchinesischen Wirtschaftsraumes ein neues Generalkonsulat eröffnet.

Die Schweiz wolle da präsent sein, wo Dynamik herrsche, erklärte die Bundesrätin und eröffnete in Kunstmuseum von Guangdong auch die Ausstellung «Swiss Design Now».

Im 27. Stock des Guangcheng Plaza – einem der zahlreichen Wolkenkratzer die gen Himmel streben, hat die Schweiz am Sonntag ihr neues Generalkonsulat eröffnet.

Nach Peking, Shanghai und Hong Kong findet sich nun ein weiteres Schweizer Wappen in Guangzhou (Kanton) im Zentrum des boomenden südchinesischen Wirtschaftraumes.

Chinesischer Wirtschaftsmotor

Zur Wahl von Guangzhou sagt die Aussenministerin: «Die Schweiz will da präsent sein, wo Dynamik herrscht.»

Das neue Generalkonsulat soll insbesondere den wissenschaftlichen, technologischen und kulturellen Austausch zwischen der Schweiz und China fördern. Aber auch den Tourismus.

Für die Schweiz, wie für andere Länder auch, sei das hier ein wahres Eldorado, das man sich nicht entgehen lassen dürfe. «Im letzten Jahr stiegen die Schweizer Direktinvestitionen auf 347 Mio. Dollar. Das genügt noch nicht, das Potential ist noch nicht ausgeschöpft», sagte die Aussenministerin.

Kommt dazu, dass ein Drittel aller chinesischen Touristen in der Schweiz aus der reichen Provinz im Süden stammen. In Guangdong leben 91 Mio. Menschen. Insgesamt ist das Konsulat zuständig für die Visa-Anliegen von rund 150 Mio. Menschen in vier Provinzen.

Die Neueröffnung erfolgte in einer Zeit, in der die Schweiz ihr konsularisches Netz anderswo ausdünnt, und belegt das Gewicht, dass Bern den Kontakten nach China einräumt.

Ausstellung über Helvetisches Design

Ebenfalls am Sonntag eröffnete Aussenministerin Calmy-Rey im Kunstmuseum von Guangdong die Ausstellung «Swiss Design Now». Passend zum Anlass trug sie dabei ein T-Shirt mit dem Schweizer Kreuz. Eine Alphorn-Bläserin spielte zum Festakt moderne Musik.

Vor Ort anwesend sind diverse Schweizer Designer und der Kurator der Ausstellung, Pierre Keller, Direktor der Kunstschule von Lausanne, zeigt den Chinesen ein Bild der Schweizer Designkunst von einst bis heute. Die Qualität der Marke «swiss made» verschmelze mit den neuen Inspirationen der jungen Generation, sagte Keller.

Die Ausstellung wurde bereits in Beijing und Schanghai gezeigt und wird Ende 2007 auch in der Schweiz zu sehen sein.

Freundschaft bekräftigt

Am letzen Tag ihrer offiziellen Visite in China traf die Schweizer Aussenminister mit Vertretern der lokalen Behörden, so dem Chef der Kommunistischen Partei der Provinz Guangdong, Zhang Dejiang, zusammen, der auch der Eröffnung des Generalkonsulates beiwohnte. Calmy-Rey traf sich zudem mit dem Vizebürgermeister der Stadt Shen Bonian.

Wie in Beijing betonten beide Seiten die langjährige Freundschaft zwischen China und der Schweiz.

Der Besuch der Aussenministerin geht am Sonntag zu Ende und die Schweizer Delegation wird am Montag in die Schweiz zurückkehren.

swissinfo, Luigi Jorio, Guangzhou
Übertragung aus dem Italienischen: Urs Maurer)

Die Schweiz ist mit vier diplomatischen Vertretungen in China präsent. Der Botschaft in Peking, dann die Generalkonsulate in Schanghai, Hong Kong und Kanton.

In China leben zur Zeit 2700 Schweizerinnen und Schweizer. Sie arbeiten in rund 300 Schweizer Firmen.

Das Generalkonsulat in Guangzhou ist zuständig für die Provinz Guangdong Hier leben rund 90 Mio. Menschen. Insgesamt ist das Konsulat zuständig für die Visa-Anliegen von rund 150 Mio. Menschen in vier Provinzen.

Die 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind verantwortlich für die Präsenz der Schweiz vor Ort. Dazu vertreten sie die Interessen der Schweiz in China in den Bereichen Wirtschaft, Handel, Kultur und Tourismus. Weiter sind sie Anlaufstelle für die Schweizer Bürger in den vier Provinzen.

Das Schweizer Generalskonsulat arbeitet mit den einheimischen Behörden und Institutionen zusammen. Weiter stellt es Pässe, Visa und andere Dokumente aus. Im Konsulat befindet sich auch eine Filiale des Swiss Business Hub.

Ab dem 15. Dezember stellt das Generalkonsulat sämtliche Arten von Visa aus. Gerechnet werden mit 35’000 Anträgen pro Jahr. In Peking sind es rund 80’000, in Schanghai und Hong Kong zusammen rund 100’000 pro Jahr.

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