Elektronische Patienten-Dossiers willkommen
Das Misstrauen gegenüber elektronischen Patientendossiers ist hierzulande gering: Die digitale Datenablage bringe viele Vorteile, für einen Datenmissbrauch gebe es wenig Anreize, lautet der Grundtenor der Schweizer Bevölkerung.
Dies geht aus der publifocus-Erhebung des Zentrums für Technologiefolgen-Abschätzung (TA-SWISS) hervor.
Eine Bündelung der Gesundheitsdaten von der Geburt an wäre für einen Spitaleintritt sinnvoll, gaben die befragten Laien an. Auch bei einem Umzug oder einem Arztwechsel seien Vereinfachungen zu erwarten.
Die Gefahr eines Missbrauchs wurde als gering eingeschätzt. Befürchtet wurde aber, dass Versicherer oder Arbeitgeber Einsicht nehmen oder verlangen könnten.
Diesen Punkt schätzten auch die befragten Konsumenten-, Patienten- und Gesundheitsorganisationen als den heikelsten beim elektronischen Patientendossier ein.
Mit Kosteneinsparungen rechnet niemand: Die Betreuung der Dossiers bringe einen Mehraufwand mit sich, sind die Befragten überzeugt.
Nach den Plänen des Bundesrats sollen elektronische Patientendossiers in der Schweiz bis 2015 verfügbar sein. Darin sollen «behandlungsrelevante» Informationen wie Röntgenbilder, Laborbefunde und Medikationsdaten gespeichert werden.
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