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FDP mit Doppelvorschlag Merz und Beerli

Die beiden offiziellen FDP-Kandidaten: Hans-Rudolf Merz und Christine Beerli. Keystone

Christine Beerli und Hans-Rudolf Merz: Diese Namen stehen auf dem Zweierticket, mit dem die Freisinnig-Demokratische Partei (FDP) in die Bundesratswahl vom 10. Dezember steigt.

Die beiden verkörpern das rechte und linke Spektrum innerhalb ihrer Partei.

Mit dem 61-jährigen Ausserrhoder Ständerat Hans-Rudolf Merz und der 50-jährigen Berner ex-Ständerätin Christine Beerli nominierte die FDP zwei Repräsentanten verschiedener Parteiflügel für die Nachfolge von Kaspar Villiger.

Vollblut-Finanzpolitiker…

Der Appenzeller Merz gilt als konservativer Liberaler und steht der Wirtschaft und dem rechten Parteiflügel nahe. In Spar- und Steuerfragen steht der Finanzspezialist der SVP nahe. Geht es dagegen um Aussen- und Sicherheitspolitik sowie Ausländerfragen, grenzt Merz sich vom Blocherkurs ab.

Vor den Medien präsentierte er sein politisches Programm: Er sei einer liberalen Philosophie verhaftet, die auf den Schutz der Freiheiten, auf Selbstverantwortung, Toleranz und Eigeninitiative setze.

Seine Prioritäten im Bundesrat wären die Sanierung der Bundesfinanzen, die Rückkehr zu einer wachsenden Wirtschaft und die Regelung der bilateralen Beziehungen mit der EU.

… gegen klassische Liberale

Die Berner Juristin Beerli wurde in der Presse als «soziale Linksliberale» eingestuft. Dies vor allem, weil sie sich gegen das geschnürte Sparpaket gerichtet hatte. Generell steht sie der Mitte nahe und verfügt als Seeländerin auch über die besseren Kontakte in die Westschweiz als ihr Kontrahent.

Beerli möchte im Bundesrat eine selbstbewusste und selbstsichere offene Schweiz mitgestalten helfen, die nicht auf Kosten der künftigen Generationen lebe. Die Wirtschaft brauche einen neuen Aufschwung, die Sozialwerke müssten nachhaltig gesichert werden, sagte Beerli.

Merz hatte sich parteiintern gegen den Tessiner Fraktionschef Fulvio Pelli und den ehemaligen Parteipräsidenten Franz Steinegger aus dem Kanton Uri durchgesetzt. Beerli obsiegte gegen die Aargauer Nationalrätin Christine Egerszegi.

swissinfo und Agenturen

Franz Steinegger, Christine Egerszegi und Fulvio Pelli haben sich nach der Niederlage in der fraktionsinternen Ausmarchung für die Bundesratswahlen gefasst gezeigt.

Steinegger räumte ein, 14 Jahre nach der Niederlage gegen Villiger ein kleines «déja vu» gehabt zu haben.

Er zeigte sich vor allem überrascht von der beachtlichen Unterstützung für den Fraktionschef Pelli, die entscheidend zum Wahlausgang beigetragen habe.

Pelli und Egerszegi sprachen von einem guten Resultat. Wenn man sich einer Wahl stelle, müsse man auch mit einer Niederlage rechnen.

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