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Genf Welthauptstadt des Kampfs gegen Tabak

Der weltweite Kampf gegen das Rauchen wird von Genf aus geführt. swissinfo.ch

Die Vertragsstaaten der Anti-Tabak-Konvention wollen stärker gegen Tabakschmuggel und illegale Produktion vorgehen, wurde in Genf vereinbart.

Die Rhonestadt wird zudem Sitz des permanenten Sekretariats des Abkommens.

In den Bemühungen der Behörden, die starke Stellung Genfs als Sitz internationaler Organisationen und Unternehmen weiter zu festigen, können Stadt und Kanton einen weiteren Erfolg verbuchen: Die Rhonestadt wird Sitz des Anti-Tabak-Sekretariats der Weltgesundheits-Organisation der Vereinten Nationen (WHO). Der Entscheid fiel an der ersten Sitzung der Konvention, die am Freitag in Genf zu Ende ging. Das Budget für die nächsten zwei Jahren beträgt acht Mio. Dollar.

Zudem sprachen sich die Vertreter der 113 Länder, welche die Anti-Tabak-Konvention der WHO unterzeichnet hatten, für die Einsetzung einer Expertengruppe aus. Diese soll wirtschaftlich tragfähige Alternativen zu Tabakanbau und -produktion untersuchen. Damit soll Ländern geholfen werden, deren Volkswirtschaft von der Tabakindustrie abhängt.

Fünf Mio. Tabak-Tote

Nach WHO-Angaben sterben wegen des Rauchens jährlich fünf Mio. Menschen. Von den 1,3 Mrd. Rauchern weltweit werde demnach die Hälfte an den Folgen ihrer Sucht sterben, 325 Mio. von ihnen im Alter zwischen 35 und 69 Jahren.

Die Anti-Tabak-Konvention der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde 2003 verabschiedet. Deren Ziel ist es, bis 2050 das Leben von 200 Mio. Menschen zu retten. Zu den Unterzeichnern gehört auch die Schweiz.

Es wurden am Freitag auch weitere Massnahmen beschlossen. So wollen die Vertragsstaaten Zusatzprotokolle über den illegalen Tabakhandel und über grenzüberschreitende Tabakwerbung ausarbeiten.

«Ich bin davon überzeugt, dass wir dank dieser Konvention drauf und dran sind, in naher Zukunft Millionen von Menschenleben zu retten», erklärte der chilenische Konferenzpräsident Juan Martabit zum Abschluss der Veranstaltung.

swissinfo und Agenturen

Die Anti-Tabak-Konvention wurde 2003 von 113 Staaten unterzeichnet. Sie ist seit 2005 in Kraft.

Die Schweiz hat das Abkommen unterzeichnet, aber noch nicht ratifiziert, da noch Gesetzes-Änderungen nötig sind, namentlich beim Lebensmittel-Gesetz.

Die Konvention ist das erste multilaterale Abkommen der WHO, das für die Vertrags-Staaten juristisch verbindlich ist.

Diese sind zum Kampf gegen den Tabak-Schmuggel, illegalen Anbau und die Fälschung von Tabakprodukten verpflichtet.

Die Konvention setzt auch Werbeverbote gegen die Tabak-Industrie durch.

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