Heidi Tagliavini – ein Leben in Krisengebieten
Seit Juli 2002 ist die 52jährige Heidi Tagliavini UNO-Sonderbeauftragte für Georgien.
Vorher war sie als Schweizer Botschafterin in Bosnien-Herzegowinas Hauptstadt Sarajevo tätig.
Heidi Tagliavini ist Luzerner Bürgerin, aber im Baselbiet aufgewachsen. In Liestal besuchte sie die Schulen. In Genf hat Tagliavini dann Romanistik und Russisch studiert. Später wurde sie Assistentin für russische Literatur.
Wechsel in die Diplomatie
Nach zwölf Jahren, 1982, verliess Tagliavini Genf und wechselte in die Diplomatie. Zunächst arbeitete sie als Übersetzerin im Aussenministerium (EDA).
Bei einem Staatsbesuch 1985 begegnete sie erstmals Michail Gorbatschow und Eduard Schewardnadse, damals Aussenminister von Russland, heute der Präsident von Georgien.
1995 wurde Tagliavini, wegen ihrer ausgezeichneten Russischkenntnisse mittlerweile «die Frau für Russland», Mitglied der Unterstützungsgruppe für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Tschetschenien.
Fotografische Verarbeitung
Mitten im blutigen ersten Tschetschenien-Krieg lebte Tagliavini in der fast völlig zerstörten Hauptstadt Grosny. Fotografierend verarbeitete Tagliavini die Leiden der Bevölkerung, die sie in Tschetschenien sah. In einem Bildband («Zeichen der Zerstörung») veröffentlichte sie diese Fotos.
Im Jahr 2001 veröffentlichte Heidi Tagliavini als Herausgeberin noch ein Buch über die Kaukasus-Region, mit Texten von prominenten Autoren.
1998 arbeitete Tagliavini schon einmal als Vize-Leiterin der UNO-Mission in Georgien, wo sie seit Juli 2002 nun die Leitung übernommen hat.
swissinfo, Gregor Sonderegger, Moskau
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