Elisabeth Kopp (FDP / Zürich) war Bundesrätin von 1984 bis 1989. Sie wurde als erste Frau in der Schweizer Geschichte in den Bundesrat gewählt. 1989 trat sie nach einer medialen Schlammschlacht zurück. Sie hatte ihren Mann telefonisch über Geldwäsche-Gerüchte informiert. Im Nachhinein wurde sie vom Bundesgericht vom Vorwurf der Amtsgeheimnisverletzung freigesprochen.
Keystone
Ruth Dreifuss (SP/Genf) war Bundesrätin von 1993 bis 2002. Im Jahr 1999 wurde sie die erste Bundespräsidentin in der Geschichte der Schweiz.
Keystone
Ruth Metzler (CVP / Appenzell I.-Rh.) war Bundesrätin von 1999 bis 2003. Die dritte Bundesrätin, sie gehört dem konservativen CVP-Flügel an, setzte sich für eine liberale Lösung beim Schwangerschaftsabbruch ein und unterstützte Ruth Dreifuss bei der Mutterschaftsversicherung. Die Juristin war bei Amtsantritt 35 Jahre alt - das zweitjüngste Mitglied in der Geschichte des Bundesrats.
Keystone
Eveline Widmer-Schlumpf (BDP / Graubünden) war Bundesrätin von 2008 bis 2015. Sie wurde 2008 von der Parlamentsmehrheit als SVP-Sprengkandidatin gewählt, um den amtierenden Bundesrat Christoph Blocher aus dem Bundesrat zu kippen. Deswegen wurde die Bündner Rechtsanwältin von der SVP aus der Partei ausgeschlossen. Ihre Anhänger gründeten in der Folge die neue Bürgerlich-Demokratische Partei BDP.
Keystone
Micheline Calmy-Rey (SP / Genf) von 2003 bis 2011 im Bundesrat. Unter den Schlagworten "aktive Neutralität" und "offene Diplomatie" versuchte sie der Schweizer Diplomatie mehr Sichtbarkeit zu verschaffen. Zu den Höhepunkten ihrer Amtszeit gehörte die Freilassung der zwei Schweizer Geiseln, die der libysche Diktator Muammar Gaddafi entführen liess. Ihre offensive Aussenpolitik wurde vor allem von rechtsbürgerlicher Seite kritisiert.
Keystone
Doris Leuthard (CVP / Aargau) war Bundesrätin von 2006 bis 2018. Die zweite CVP-Politikerin im Bundesrat war zuerst Wirtschaftsministerin, dann führte sie das Umwelt-, Verkehrs- und Energiedepartement. Nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima leitete sie die Energiewende in der Schweiz ein.
Keystone
Simonetta Sommaruga (SP / Bern) war Bundesrätin von 2010 bis 2022. Mit der Wahl von Sommaruga bildeten die Frauen während 14 Monate eine Mehrheit im Bundesrat.
Keystone
Viola Amherd (CVP / Wallis) wurde 2018 zur neuen Bundesrätin gewählt. Sie tritt die Nachfolge von Doris Leuthard an. Die Walliser Notarin prägt bereits die Bundespolitik in der Verkehrs- und Rechtskommission. Im Nationalrat sitzt sie seit dreizehn Jahren und wird als stille, aber gewissenhafte Schafferin bezeichnet. Gesellschaftspolitisch wird sie eher am sozialen Flügel der CVP angesiedelt.
Keystone
Karin Keller-Sutter (FDP / St.Gallen) wurde 2018 zur neuen Bundesrätin gewählt. Sie tritt die Nachfolge des Parteikollegen Johann Schneider-Ammann an. Die gelernte Konferenzdolmetscherin hat ihr Image von der Asyl-Hardlinerin zur kompromissbereiten Wirtschafts- und Sozialpolitikerin im Ständerat gewandelt. Für ihre Dossierkompetenz wird sie über die politischen Parteigrenzen hinweg geschätzt.
Keystone
Mit der Wahl von Elisabeth Baume-Schneider zum Mitglied der Schweizer Regierung am 7. Dezember 2022 erhöht sich die Zahl der Frauen, die in der Schweizer Regierung einen Sitz innehatten, auf zehn. Ein langsamer Prozess für die Integration von Frauen im Alpenland.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Seit 1999 Journalistin bei Schweizer Radio International, der Vorgänger-Institution von swissinfo.ch. Ursprünglich investigative Journalistin und TV-Reporterin in Mexiko.
Der Schweizer Bundesstaat wurde von 1848 bis 1984 ausschliesslich von Männern regiert. Im Jahr 1984 wählte das Parlament die erste Frau in die Regierung. Nur einmal in der Geschichte der Schweiz wurden zwei Frauen gleichzeitig in die Schweizer Regierung gewählt. 2018 hat die Bundesversammlung mit Karin Keller-Sutter und Viola Amherd zum achten und neunten Mal eine Frau gewählt.
1971 wurde in der Schweiz das Frauenstimmrecht eingeführt, und doch musste die Schweizer Bevölkerung 13 weitere Jahre warten, bis eine Frau in der Landesregierung vertreten war. Mit der Wahl von Elisabeth Kopp im Jahr 1984 hatte das Warten auf die erste Frau im Bundesrat ein Ende. Dennoch geht die weibliche Vertretung nur schleppend voran.
Am 7. Dezember 2022 hat die Schweiz ihre 10. Bundesrätin erhalten: Elisabeth Baume-Schneider (SP).
Seit der Gründung des Bundesstaats im Jahr 1848 hatte die Schweiz bisher nur gerade zehn Bundesrätinnen gegenüber 111 Bundesräten.
Der Bundesrat wird in der Schweiz von der Vereinigten Bundesversammlung gewählt. Die Wahl findet alle vier Jahre im Dezember statt. Eine Neuwahl kann zudem jederzeit nötig werden, wenn ein Bundesratsmitglied zurücktritt.
Dies is der Fall im Jahr 2022. Nach den Rücktritten von Bundesrätin Simonetta Sommaruga (SP) und Bundesrat Ueli Maurer (SVP) mussten per Ende Jahr zwei Sitze im Bundesrat neu besetzt werden.
Als Nachfolger von Ueli Maurerhat die Vereinigte Bundesversammlung Albert Rösti im ersten Wahlgang in den Bundesrat gewählt.
Die Ständerätin Elisabeth Baume-Schneider aus dem Kanton Jura wird im dritten Wahlgang zur Nachfolgerin von Simonetta Sommaruga in den Bundesrat gewählt.
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Mehr lesen
Mehr
Karin Keller-Sutter: Eine Fleissige will endlich gestalten
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Karin Keller-Sutter ist die neunte Bundesrätin der Schweiz. Sie ist fleissig, bescheiden und verfolgt ihre politischen Ziele beharrlich. Ein Porträt.
Viola Amherd schafft es im ersten Wahlgang in den Bundesrat
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Die Oberwalliserin ist die achte Bundesrätin in der Schweizer Geschichte. Sie ist bekannt für ihre Fähigkeit, Menschen an einen Tisch zu bringen.
Bundesratswahl 1993: Als der weibliche Teil der Volksseele kochte
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Vor 25 Jahren fand die Bundesratswahl statt, die Frauen in der Schweiz vor Wut kochen liess. Ein Blick zurück mit den Protagonistinnen von damals.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Im Moment sitzen vier Männer und drei Frauen im in der Landesregierung. Gäbe nach Verkehrsminister Moritz Leuenberger auch noch Finanzminister Hans-Rudolf Merz seinen Rücktritt bekannt, könnten jedoch theoretisch bereits ab nächstem Jahr vier oder fünf Frauen in der Regierung Einsitz nehmen. Für die Nachfolge des Sozialdemokraten Moritz Leuenberger werden vor allem zwei Kandidatinnen gehandelt: Die…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Am Mittwoch wählt das Parlament zwei neue Mitglieder der Landesregierung. Wie werden die sieben Sitze im Bundesrat unter den Parteien verteilt?
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch