Israel entschuldigt sich
Israel hat sich bei der Schweiz dafür entschuldigt, dass ein Soldat das Auto eines Schweizer Diplomaten beschossen hatte.
Für die Schweiz ist der Fall, der die Beziehungen der Länder belastete, damit abgeschlossen.
Israel hat sich bei der Schweiz für den Vorfall in Erez vom 26. Mai 2003 entschuldigt.
Bei dem Übergang zwischen Israel und dem Gazastreifen war ein Schweizer Diplomatenfahrzeug am 26. Mai 2003 von israelischen Soldaten beschossen worden.
Disziplinar-Verfahren für Schützen
Amos Gilad, der Leiter des Büros für Sicherheitspolitik im israelischen Verteidigungsministerium, habe sich am Mittwoch im Namen Israels bei der Schweiz entschuldigt. Das teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mit.
Gilad traf in Bern Urs Ziswiler, den Leiter der Politischen Direktion des EDA.
Der Offizier und der Soldat, die für die Schüsse verantwortlich waren, seien in einem Disziplinar-Verfahren bestraft worden, hiess es.
Schweiz nimmt Entschuldigung an
«Das EDA ist mit dieser Entschuldigung und den von Israel ergriffenen Massnahmen befriedigt und erachtet diese Frage als definitiv geregelt», hielt das Departement fest. Die israelische Botschaft in Bern nahm keine Stellung.
Die Schüsse auf das Auto des Schweizer Diplomaten Jean-Jacques Joris hatten für Verstimmung zwischen der Schweiz und Israel gesorgt.
Calmy-Rey forderte Aufklärung
Bei einem Besuch des israelischen Aussenministers Silvan Schalom im August 2003 in Bern hatte sich Bundesrätin Micheline Calmy-Rey «unzufrieden» gezeigt.
Schalom bedauerte zwar den Vorfall «zutiefst», hielt aber an der These fest, dass das Fahrzeug von Querschlägern getroffen wurde.
Keine Querschläger
Zwei Schweizer Ballistiker kamen dagegen zum Schluss, dass die beiden Kugeln direkt in das Fahrzeug eingeschlagen seien.
Dessen Windschutzscheibe bestand aus Panzerglas. Auch war das Fahrzeug als Schweizer Diplomaten-Fahrzeug gekennzeichnet.
Joris und seine Mitarbeiterin Christine Bertschinger, die beide im Auto sassen, wurden nicht getroffen. Warum der Soldat schoss, ist unklar.
swissinfo und Agenturen
Der Grenzübergang von Erez zwischen Israel und dem Gazastreifen ist ein wichtiger Durchgangsort.
Viele Palästinenser müssen ihn täglich passieren, um in Israel arbeiten zu können.
Mehrfach kam es am Übergang zu Anschlägen.
Am 26. Mai 2003 wurde das Auto eines Schweizer Diplomaten beim Grenzübergang von Erez beschossen.
Schweizer Experten kamen jedoch zum Ergebnis, das Auto sei direkt beschossen worden.
Israel hielt an der These fest, Querschläger hätten die Windschutzscheibe zerschmettert.
Die Affäre führte zu Spannungen zwischen den beiden Ländern. Aussenministerin Micheline Calmy-Rey zeigte sich gegenüber ihrem Amtskollegen «unzufrieden»
Israel entschuldigte sich jetzt bei der Schweiz für den Vorfall.
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