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Jugend-Parlamentarier fordern totales Waffenverbot

Eröffnung der Jugendsession am letzten Samstag, unter dem Motto "jung global vernetzt". Keystone

In Schweizer Haushalten sollen keine Feuerwaffen mehr aufbewahrt werden. Zum Abschluss der 15. Schweizer Jugendsession in Laax wurde eine Petition für ein totales Verbot verabschiedet.

Wie die Session der «grossen» Kolleginnen und Kollegen fand auch die Jugendsession in Graubünden statt, als Premiere ausserhalb des Bundeshauses in Bern.

Feuerwaffen bedeuteten eine potenzielle Gefahr von Missbräuchen und Unfällen. Eine fachgerechte Aufbewahrung könne nicht genügend gewährleistet werden. Ausserdem sei eine Feuerwaffe im Haushalt weder als Schutz- noch als Verteidigungsmittel angebracht, heisst es in der Bittschrift, welche die 200 Jugendlichen verabschiedeten.

Die Jugendparlamentarier, die sich erstmals ausserhalb des Berner Bundeshauses versammelten, griffen mit der Waffen-Petition ein brisantes wie aktuelles Thema auf. An der Auswärtsession in Flims kommt die Aufbewahrung von Dienstwaffen der Schweizer Armee diese Woche vor den Nationalrat.

Weitere an der Jugend-Session verabschiedete Petitionen haben die Jugendarbeitslosigkeit, den Service Public und den Jugendaustausch auf europäischer Ebene zum Inhalt. Zum Abschluss der Session nahm Nationalratspräsident Claude Janiak die Bittschriften am Montagmittag in Laax entgegen.

Geduld gefragt

«Über die Erfolgsaussichten Ihrer Petitionen kann ich natürlich nichts sagen. Mit der Petition über das Waffenverbot liegen Sie aber vermutlich nicht sehr gut», warnte Janiak vor allzu grossen Hoffnungen.

Petitionen hätten dennoch eine Wirkung, sie würden Themen in die öffentliche Diskussion bringen, so der höchste Schweizer.

Janiak forderte die Jugendlichen auf, sich weiter politisch zu engagieren und sich in Geduld zu üben. «Unser System basiert auf Nachhaltigkeit und der Preis dafür ist Geduld. Es kann von einer Idee zum Gesetz fünf bis zehn Jahre dauern.»

Aus allen Landesteilen

Die Bittschriften gehen nun an die zuständigen parlamentarischen Kommissionen, wo sie behandelt werden, sagte Janiak. Bisher ist noch nie ein Begehren des Jugendparlaments umgesetzt worden.

An der 15. Eidgenössischen Jugendsession beteiligten sich 200 Jugendliche im Alter von 14 bis 21 Jahren aus allen Landesteilen und Sprachregionen. 30 waren aus der Romandie nach Laax gereist, 15 aus dem Tessin. Die Abordnung des Gastkantons Graubünden umfasste ebenfalls 15 Jugendliche.

Seit 1991 Jugendsessionen

Laut Projektleiter Christoph Musy wird geprüft, die Jugendsessionen nicht mehr im November, sondern zeitlich parallel zu den Sessionen der Eidgenössischen Räte abzuhalten. Dadurch seien die Jugendlichen näher an der Realpolitik. Abgeschlossen wurde die Jugendsession am Montagnachmittag mit einem Besuch des Bundesparlaments in Flims.

«Das Hauptziel der Jugendsession ist das Empowerment der jugendlichen Politiker. Sie sollen dadurch einen Motivationsschub erhalten,» sagte Musy. Immer mehr gehe es auch darum, den Anliegen der Jugendlichen eine Stimme zu geben.

swissinfo und Agenturen

Die Jugendsession tagte erstmals ausserhalb des Bundeshauses in Bern.

Wegen der Renovation des Bundeshauses tagten auch der National- und der Ständerat im Kanton Graubünden.

Die erste Jugendsession wurde 1991 aus Anlass der 700-Jahre-Feier der Schweizerischen Eidgenossenschaft abgehalten.

Organisiert werden die Sessionen von Jugendlichen in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV).

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