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Leuenberger trifft Auslandschweizer-Kinder

Keystone

Bundespräsident Moritz Leuenberger hat am Dienstag in Bern rund vierzig Auslandschweizer-Kinder empfangen, die im Jura in einem Ferienlager die Schweiz kennen lernen.

Nach einer munteren Fragerunde durfte er Zeichnungen zum Rätselwort «NEAT» (Neue Eisenbahn Alpentransversale) entgegen nehmen.

Der Bundespräsident zeigte sich betont locker vor den Kindern aus aller Welt. «Es geht um die Symbolik, dass die Kinder hier den Schweizerischen Bundespräsidenten in recht unkomplizierter Art treffen können», sagte Leuenberger gegenüber swissinfo.

«Und vielleicht können sie auch zu Hause erzählen, wie unkompliziert ein Bundespräsident sich hier in der Öffentlichkeit bewegen kann im Vergleich mit anderen Staatspräsidenten.»

Doch das Treffen mit den Kindern bringe auch ihm etwas: «Jede Begegnung bereichert einen», betonte er.

Kinder wissen Bescheid

Die Kinder zeigten sich sehr gut informiert über ihren Gastgeber und dessen Funktion in der Schweizer Regierung. «Er ist zwar eine Art Präsident, aber er ist Teil einer Gruppe, die ihm bei wichtigen Entscheidungen hilft», sagte die zehnjährige Thalia aus Delaware, USA.

«Es gibt ja da noch die anderen sechs im Bundesrat», präzisierte Mia, 12, aus Stuttgart. «Und er vertritt die alle für die Schweiz.»

Der Empfang durch den Bundespräsidenten bildet jeweils den Höhepunkt für eine Gruppe der rund 300 Kinder, denen die Stiftung für junge Auslandschweizer (SJAS) jedes Jahr einen zweiwöchigen Heimatbesuch ermöglicht. An der Reihe waren diesmal die rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Ferienlagers im jurassischen Saint-Ursanne.

Fragestunde

Nachdem er plaudernd mit ihnen über den Berner Markt gezogen war, stand Leuenberger den Buben und Mädchen aus über 10 Ländern im neuen Medienzentrum des Bundeshauses mehrsprachig Red und Antwort.

«Was ist der Lieblingsteil Deines Jobs?», fragte Dominik aus Deutschland spontan. Leuenberger schätzt vor allem, dass er auch als «älterer Herr» noch Neues im Land entdecken kann: «Die Schweiz ist phantastisch. Mir gefällt es, neue Dinge kennen zu lernen.»

Im Banne der Öffentlichkeit

Mia wollte wissen, warum er Politiker geworden ist. «Mich hat schon in der Schule interessiert, was in der Öffentlichkeit passiert», erklärte der Bundespräsident.

Die Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) mit ihren «gigantischen Tunneln» erklärte Leuenberger in der Fragestunde gleich zwei Mal, denn in ihrer Aufregung hatte eine kleine Fragestellerin die erste Antwort überhört.

Für einige Kinder kam die magistrale Aufklärung über das Eisenbahn-Grossprojekt freilich zu spät. Schon vor der Aufforderung, zur Erinnerung für den Bundespräsidenten die «NEAT» zu zeichnen, hatten sie – vom «Spiel für Politiker» über den Lieblingsteddy bis zum Düsenflugzeug – die unterschiedlichsten Dinge zu Papier gebracht.

swissinfo, Christian Raaflaub, Bern

Die Stiftung für junge Auslandschweizer (SJAS) will Auslandschweizer-Kindern Ferienerlebnisse in ihrer Heimat ermöglichen und damit ihre Beziehungen zur Schweiz zu festigen.

So sollen Schweizer Kinder aus den fünf Kontinenten zusammengeführt und neue Freundschaften und Bindungen ermöglicht werden.

Die Stiftung leistet damit einen Beitrag zu Verständnis und Solidarität über kulturelle und sprachliche Grenzen hinweg.

Sie hilft Auslandschweizer-Kindern aus Not- und Krisengebieten.

Dazu hat die SJAS in diesem Sommer sieben Ferienlager organisiert, die jeweils 30 bis 50 Kinder zählen.

Der Bundespräsident wird jedes Jahr aus der Mitte der Schweizer Landesregierung (Bundesrat, Exekutive) gewählt, die sieben Mitglieder zählt.

Er gilt in dieser Zeit als Primus inter pares, das heisst Erster unter Gleichgestellten, und leitet die Bundesratssitzungen. Das Amt ist repräsentativ und nicht mit zusätzlicher Macht verbunden.

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