Mehr Frauen an die Macht
Zum Jahrestag der Bundesrats-Wahlen 2003 haben die Parteifrauen am Donnerstag ein Memorandum verabschiedet, um auf ihre Anliegen hinzuweisen.
Mehr Frauen im Bundesrat, mehr Frauen im eidgenössischen Parlament, lauten zwei ihrer Forderungen.
Hinter der Denkschrift stehen gemäss einer Medienmitteilung die CVP Frauen Schweiz, die FDP Frauen Schweiz, die SP Frauen Schweiz, die SVP Frauen Schweiz, die Grünen Frauen Schweiz sowie die Frauen von EVP und LPS.
Sie ziehen darin eine Zwischenbilanz und legen ihre Ziele im Hinblick auf die eidgenössischen Wahlen 2007 fest.
Gemeinsame Aktion
In einer gemeinsamen Aktion vor dem Bundeshaus warben die Parteifrauen am Donnerstagmorgen für ihre Anliegen. Sie möchten mehr Frauen im Bundesrat, mehr Frauen im eidgenössischen Parlament und mehr Frauen in den kantonalen Regierungen und Parlamenten.
Ausserdem fordern sie eine bessere Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsarbeit, Chancengleichheit in Bildung und Beruf sowie gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit.
Frauenanliegen thematisieren
Die eidgenössischen Parlamentarierinnen und Parlamentarier aller Parteien und weitere politische Exponentinnen und Exponenten werden eingeladen, das «Memorandum 10. Dezember» zu unterzeichnen und so ihre Unterstützung für die Anliegen der Frauengruppierungen zu manifestieren.
Die Frauengruppierungen der im eidgenössischen Parlament vertretenen Parteien halten seit Anfang 2004 regelmässige Treffen ab. Ziel ist es, Frauenanliegen kontinuierlich zu thematisieren und Parteien, Medien und Öffentlichkeit dafür zu sensibilisieren.
Abwahl von Ruth Metzler als Auslöser
Mit dem «Memorandum 10. Dezember» erinnern die Parteifrauen an den 10. Dezember 2003. Damals sprengte die Vereinigte Bundesversammlung die Zauberformel im Bundesrat.
Die CVP musste damals einen ihrer beiden Sitze an die SVP abgeben. CVP- Bundesrätin Ruth Metzler wurde nicht wiedergewählt. An ihrer Stelle wurde der SVP-Mann Christoph Blocher Bundesrat.
Für den zurücktretenden Kaspar Villiger wählte das Parlament Hans Rudolf Merz. Dessen freisinnige Mitkandidatin Christine Beerli wurde nicht gewählt.
Seither sitzt mit Micheline Calmy-Rey lediglich eine Frau in der siebenköpfigen Schweizer Landesregierung.
swissinfo und Agenturen
Am 10. Dezember 2003 wählte die Vereinigte Bundesversammlung den Kandidaten der SVP, Christoph Blocher in den Bundesrat.
Zum ersten Mal seit 131 Jahren wurde damals ein amtierendes Mitglied der Regierung nicht bestätigt, CVP-Bundesrätin Ruth Metzler.
Das Parlament wählte zudem den Appenzeller Ständerat Hans Rudolf Merz an Stelle der Berner Ständerätin Christine Beerli in den Bundesrat.
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