Mehr Frauen für Ausland-Armee-Einsätze
Armeechef Christophe Keckeis möchte den Anteil der Frauen bei Einsätzen der Schweizer Armee im Ausland vergrössern.
Mit ihren Auslandeinsätzen lebe und beweise die Schweiz ihre Solidarität mit ihren Partnern, sagte Keckeis an einem Frauenrapport in Stans.
Die Frauen sollen sich vom «Virus Auslandeinsatz» anstecken lassen, sagte Keckeis an einem Rapport für weibliche Armeeangehörige in Stans.
Frauen verbesserten das Klima in der Truppe und sollten bei Auslandeinsätzen künftig weiter an Bedeutung gewinnen.
Während vielen Gesprächen mit Armeeangehörigen, die Auslandeinsätze leisten oder geleistet hätten, sei er immer wieder auf diesen Virus gestossen, sagte Keckeis am Rapport.
Dieses besondere Etwas, das viele Kontingent-Angehörige spürten und erlebten, sei nicht einfach in Worte zu fassen.
Wichtige Rolle
Auch gegen aussen würden die Einsätze durch die Teilnahme von Frauen gewinnen, denn diese hätten einen guten Zugang zur lokalen Bevölkerung. «Die Anwesenheit von Frauen in heiklen Situationen kann deeskalierend wirken», erläuterte Keckeis weiter.
Und so werde auch in UNO-Resolutionen auf die Wichtigkeit von Frauen in friedensunterstützenden Operationen hingewiesen.
Gemäss Keckeis haben die Auslandeinsätze der Schweizer Armee eine neue Dimension und damit eine neue Qualität erhalten, da die dafür vorgesehenen Truppen verdoppelt werden.
Erfahrungen sammeln
Auslandeinsätze seien gelebter Ausdruck sowie Beweis der Solidarität der Schweiz mit ihren Partnern.
Sie öffneten allen Beteiligten einmalige Chancen, in einem internationalen Umfeld menschliche und berufliche Erfahrungen zu sammeln, warb Armeechef Keckeis.
Eine erhöhte Beteiligung von Frauen an Auslandeinsätzen der Armee sei erwünscht und nötig, sagte der Armeechef weiter.
Frauen für jede Stufe und jede Funktion
In der Schweizer Armee könnten Frauen seit dem 1. Januar 2004 alle Funktionen und Stufen bekleiden. Korpskommandant Keckeis rief die Anwesenden auf, diese Chancen vermehrt zu nutzen.
Er gab sich überzeugt, dass es nur noch eine Frage der Zeit sein könne, bis eine Frau ein Kontingent oder eine Kompanie im Ausland führe.
Infos und Diskussionen
Die Teilnehmerinnen wurden über die verschiedenen Einsätze der Schweizer Armee im Ausland, über die Voraussetzungen einer Teilnahme und die dafür notwendige Ausbildung informiert.
Die Frauen hatten zudem Gelegenheit, das Ausbildungscamp zu besichtigen und mit einsatzerfahrenen Frauen zu diskutieren.
swissinfo und Agenturen
1953: Erste Friedens-Auslands-Mission, 93 Schweizer Armeeangehörige überwachen den Waffenstillstand zwischen den beiden Koreas.
Heute: Ungefähr 220 bewaffnete Männer und Frauen im Kosovo, 10 in Bosnien, 4 Offiziere in Afghanistan und diverse Minenräum-Spezialisten in anderen Ländern.
20 Offiziere arbeiten für den UNO Sicherheitsrat im Nahen Osten, Georgien, Kongo, Äthiopien/Eritrea.
Frauen werden in Ausland-Armee-Einsätzen in verschiedensten Gebieten eingesetzt, wie als Presse- und Informationsoffizier, Militärpolizistinnen, Pilotinnen, Analystinnen, Chauffeusen, Übermittlugs-Spezialistinnen und in diversen medizinischen und administrativen Funktionen.
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