Das US-Aussenministerium ist über die Diskriminierung der Muslime in Europa besorgt. Im Jahresbericht der Behörde über die Menschenrechte wird namentlich das Minarettverbot in der Schweiz erwähnt.
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Der Bericht weist auf einige nahmhafte Beispiele von Diskriminierungen in Ländern hin, welche normalerweise die Menschenrechte respektieren. Die Diskriminierung der Muslime in Europa gebe zu wachsender Besorgnis Anlass, heisst es im Bericht weiter. Dabei wird unter anderem auf die Verfassungsänderung zum Verbot von Minaretten in der Schweiz hingewiesen.
Kritisiert wurde die Schweiz auch von Seiten der UNO. Asma Jahangir, die pakistanische UNO-Expertin für Religionsfreiheit, verurteilte vor dem Menschenrechtsrat in Genf die «Aversion gewisser reicher Länder gegen religiöse Symbole», dies in Anspielung auf das Minarettverbot. Einen Resolutionsentwurf, der die Schweiz verurteilt, lehnte sie aber ab.
Eine Volksabstimmung, die sich gegen religiöse Minderheiten richte, und das Verbot zum Bau von Minaretten seien Alarmzeichen, sagte Jahangir. Die Regierungen müssten diese ernst nehmen. Offene Diskussionen und Erziehung zur Toleranz seien angesagt.
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