Ogi und Federer: Aufschlag zum Jahr des Sportes
UNO-Generalsekretär Kofi Annan, der UNO-Sonderbeauftragte Adolf Ogi und Tennis-Champion Roger Federer läuteten in New York das Jahr des Sports 2005 ein.
Ziel des UNO-Jahres: Sport soll fester Bestandteil von Programmen zur Förderung der Ausbildung, Gesundheit, Entwicklung und Frieden auf der ganzen Welt werden.
Initiant des Jahres für Sport und Entwicklung 2005 ist der ehemalige Schweizer Bundesrat Adolf Ogi, der seit 2001 UNO-Untergeneralsekretär für Sport ist.
Am Freitag wird Ogi sein Kind der UNO-Vollversammlung in New York vorstellen. Er kann dabei auf die Mithilfe von UNO-Generalsekretär Kofi Annan und Roger Federer zählen, der Welt-Nummer 1 im Herren-Tennis. Die Beiden würden auch das Logo präsentieren, wie Ogi gegenüber der Agentur Sportinformation (si) erklärte.
«Adolf Ogi wird die Aktivitäten weltweit leiten», sagte Michael Kleiner, Leiter des Genfer UNO-Büros, das für die Planung und Koordinierung des «Jahres für Sport» verantwortlich ist.
Sport als Entwicklungsfaktor
«Ziel ist es, Regierungen, Nichtregierungs-Organisationen und Sportverbände davon zu überzeugen, dass Sport nicht einfach nur Spass ist, sondern einen Beitrag zur wirtschaftlichen, sozialen und humanitären Entwicklung leisten kann», so Kleiner gegenüber swissinfo.
Sport soll so mithelfen, die extreme Armut in der Welt bis ins Jahr 2015 zu halbieren. Dies ist erklärtes so genanntes Milleniums-Ziel.
Das Jahr des Sports ist ein Ergebnis der von Adolf Ogi eingebrachten UNO-Resolution vom November 2003, die von der Vollversammlung von 191 Staaten ohne Gegenstimme gutgeheissen wurde.
«Ich bin schon ein bisschen stolz darauf, dass diese Resolution damals so überwältigend angenommen wurde», sagte Ogi.
Hilfe abseits des Tennis-Platzes
Die Kampagne wird durch einige der bekanntesten Sportstars unterstützt, so auch vom weltbesten Tennisspieler der Gegenwart, dem Basler Roger Federer.
«Ich weiss um die Bedeutung der UNO, und es ist toll, dass sie ein Jahr des Sports lanciert. Für mich ist es auch eine besondere Ehre, als Vertreter einer der jüngsten Mitgliedsnationen am UNO-Hauptsitz auftreten zu dürfen», freute sich Federer auf den Anlass. Die Schweiz ist seit September 2002 Mitglied der UNO.
Die Einladung dazu von Adolf Ogi kam zu einem «günstigen» Zeitpunkt, muss Federer doch momentan wegen eines Muskelrisses für ein paar Wochen pausieren.
Hilfe ist für den Schweizer Tennis-Champion kein Fremdwort: Bereits vor einiger Zeit gründete er eine Stiftung, die benachteiligte Kinder in Südafrika unterstützt.
Ogis zentrale Rolle
Kleiner strich heraus, dass Ogi als UNO-Untergeneralsekretär zwar von seiner früheren Position als Bundesrat profitiere, dass er aber auch auf starke Unterstützung seitens der Schweizer Regierung zählen könne.
Federführend bei den Aktivitäten in der Schweiz ist das Bundesamt für Sport, assistiert vom Bundesamt für Gesundheit und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit.
Geplant sind in der Schweiz laut Kleiner «mehrere Tausend Events», darunter solche zur Förderung der Integration ausländischer Jugendlicher sowie eine Kampagne zu vermehrten körperlichen Aktivitäten von Kindern.
Auf der nationalen Ebene soll Bewegung auch in Gemeinden und Schulen kommen: Über 1000 Schweizer Klassen sollen während einem Semester täglich Sport betreiben, wie Peter Maurer, der Schweizer Botschafter bei den Vereinten Nationen in New York, sagte.
An einem Sportanlass soll zudem die ganze Bevölkerung der rund 2900 Schweizer Gemeinden teilnehmen können.
Zweite Konferenz
Die Schweiz organisiert neben den zahlreichen Anlässen im Dezember 2005 eine zweite Konferenz in Magglingen zum Thema Sport und Entwicklung. Dies sagte der Schweizer Botschafter bei den Vereinten Nationen in New York, Peter Maurer, am Dienstag vor der UNO-Vollversammlung.
An der ersten Magglinger Tagung im Februar 2003 nahmen 380 Teilnehmer aus 55 Ländern teil.
Im weiteren plant die Schweiz eine Broschüre Sport für Entwicklung und Frieden, in der Autoren aus aller Welt von bisherigen Erfahrungen über den friedensfördernden Einsatz von Sport berichten und weitere Gebiete definieren, in welchen Sport eine Rolle übernehmen könnte.
swissinfo, Ramsey Zarifeh
(Übertragung aus dem Englischen: Renat Künzi)
Das UNO-Jahr für Sport ist das Kind von Alt Bundesrat Adolf Ogi.
Ogi war 2001 von Kofi Annan zum UNO-Sonderberater für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden ernannt worden.
In der Schweiz sind mehrere tausend Anlässe geplant, welche junge und ältere Menschen zu mehr Freude an der Bewegung animieren sollen.
Das Jahr des Sports hätte bereits dieses Jahr stattfinden sollen, wurde aber verschoben.
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