«Ich lasse mich von niemandem instrumentalisieren»
Fast 500 Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) begleiten die Präsidentenwahl in Russland dieses Wochenende. Auch aus der Schweiz reisen Beobachter nach Moskau, darunter SP-Parlamentarierin Margret Kiener Nellen. Im Interview vor ihrer Abreise erzählt sie swissinfo.ch, wie sie über ihren Einsatz denkt.
Als Journalistin mit Sitz in Bern interessiere ich mich besonders für gesellschaftliche Themen, aber auch für Politik und soziale Medien. Zuvor hatte ich für regionale Medien gearbeitet, auf den Redaktionen des Journal du Jura und von Radio Jura Bernois.
Kiener Nellen gehört seit 2013 zur Delegation der Schweizer Wahlbeobachter. Die russische Präsidentschaftswahl verfolgt sie in der Stadt Wolgograd im Süden des Landes. Sie besucht rund 15 Wahllokale.
Die Wiederwahl von Wladimir Putin gilt als gesetzt. Es sei dennoch wichtig, den Urnengang zu kontrollieren, sagt die SP-Parlamentarierin. Hätte sie das Gefühl von Putin instrumentalisiert zu werden, um den Anschein zu erwecken, alles würde demokratisch ablaufen, «würde ich gar nicht erst als OSZE-Wahlbeobachterin nach Russland reisen».
60 OSZE-Langzeitbeobachter wurden bereits im Februar nach Russland geschickt. Sie sollen nicht erst den Wahltag, sondern schon den Wahlkampf und die Berichterstattung der Medien vorher beobachten. Die OSZE begleitet Wahlen in Russland seit 1996.
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