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Schweizer Hilfe beim Wiederaufbau nach Erdbeben

Mädchen in den Trümmern ihrer vom erdbeben zerstörten Schule in Kaschmir. Keystone

Gegen 400'000 Personen in den Bergen und Tälern des nördlichen Pakistan stehen nach dem Erdbeben vom letzten Jahr vor einem weiteren Winter ohne Unterkunft.

Ein Jahr nach der Katastrophe bemühen sich Schweizer Hilfskräfte, die Überlebenden beim Wiederaufbau zu unterstützen. Sie konzentrieren sich dabei auf Wohnungen, Schulen und Gesundheitszentren.

Das Erdbeben vom 8. Oktober 2005 mit einer Stärke von 7,6 auf der Richterskala erschütterte den Nordwesten von Pakistan und Kaschmir. Dabei kamen 88’000 Menschen ums Leben, 100’000 wurden verletzt und mehr als zwei Millionen obdachlos.

Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), die ihre Massnahmen zur Nothilfe im Februar beendet hat, um sich auf den Wiederaufbau zu konzentrieren, sagt gegenüber swissinfo, dass noch viel zu tun bleibe.

«Rund 600’000 Häuser wurden beim Erdbeben zerstört, ausserdem 6000 Schulen, Hunderte von Gesundheitszentren und Tausende Kilometer Strassen», sagt Edwin Brunner, DEZA-Koordinator für humanitäre Hilfe in Pakistan.

Das Hauptproblem seien Familien, die in unzugänglichen ländlichen Gegenden lebten und nach dem Erdbeben dort blieben oder Anfang dieses Jahres wieder dorthin zurückkehrten. Das Rote Kreuz schätzt, dass noch rund 66’000 Familien in provisorischen Unterkünften lebten.

«Einigermassen unter Kontrolle»

Brunner sagt, dass die meisten Leute wohl sicher seien in ihren Unterkünften und die Nahrungsvorräte aufgefüllt wurden. Aber es sei noch nicht absehbar, wie hart der Winter werden würde.

Immer noch lebten rund 30’000 extrem arme Menschen in Lagern, ergänzt er. Für zusätzliche 10’000 bis 20’000 Personen wurde ein Notfallplan für den Winter entwickelt.

Zusammenfassend beschreibt Brunner die Situation als «einigermassen unter Kontrolle». «Diese Menschen sind extrem zäh und an die harten Überlebensbedingungen gewöhnt. Von daher erwarte ich keine grossen Probleme.»

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Deza

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) ist die Agentur für internationale Zusammenarbeit im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Sie ist Teil der Schweizer Behörden (Verwaltung) und zuständig für die Gesamtkoordination der Entwicklungs- und Ostzusammenarbeit mit andern Bundesämtern sowie für die humanitäre Hilfe der Schweiz.

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Im Kampf gegen die Bürokratie

Die meisten Schulen und Gesundheitszentren würden in provisorischen Gebäuden funktionieren, sagt Brunner. Der Wiederaufbau von neuen Schulen würde an verschiedenen Orten begonnen, bleibe aber oft im Sumpf der Bürokratie stecken.

Die DEZA wird am Jahrestag des Erdbebens damit beginnen, im nordwestlichen Grenzgebiet ein Dutzend Schulen wieder aufzubauen.

«Wir brauchten sechs Monate, bis wir mit allen betroffenen Parteien abgesprochen hatten, wie die Schulen gebaut werden sollen», erklärt Thomas Fisler, Leiter der für den Wiederaufbau in Mansehra verantwortlichen DEZA-Gruppe. «Und weitere sechs Monate, um die Bewilligungen zu erhalten», ergänzt er.

Zwischen 30 und 50 Schulen und Gesundheitszentren sollen errichtet werden. Das Hilfswerk der evangelischen Kirchen (HEKS) hatte etwas mehr Glück. Mit Hilfe von lokalen Kontakten hat es seit März 15 Schulen aufgebaut. Zwei weitere sind für Anfang 2007 geplant.

Die DEZA nimmt auch an den umfassenden Regierungsprogrammen teil, in denen 400’000 Wohnungen gebaut werden sollen. Ausserdem wirkt sie als Koordinationsstelle für zwei Zentren für den Wiederaufbau – in Balakot und Batagram – wo erdbebensicheres Bauen und Planen unterrichtet wird.

Das IKRK

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), das mit seinem Partner, der pakistanischen Gesellschaft des Roten Halbmonds, bereits seit 1981 in der Region ist, hat im letzten Jahr rund 220’000 Personen unterstützt.

Das IKRK will für weitere zwei oder drei Jahre bleiben, insbesondere um sicherzustellen, dass Frauen und Kinder ausreichend Zugang zu medizinischer Versorgung haben.

swissinfo und Agenturen
(Übertragung aus dem Englischen: Susanne Schanda)

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IKRK

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ist eine unparteiische, neutrale und unabhängige Organisation mit Sitz in Genf. Der Schweizer Henri Dunant hat das IKRK 1863 gegründet. Das Komitee hat ein permanentes Mandat, sich unter internationalem Recht um die Gefangenen, Verwundeten, Kranken und Zivilisten zu kümmern, die von einem Konflikt betroffen sind. Aus dem IKRK…

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Am 8. Oktober 2005 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,6 auf der Richterskala den Nordwesten von Pakistan und Kaschmir. In Pakistan, Indien und Afghanistan starben 88’000 Menschen, 100’000 wurden verletzt, 2,5 Millionen Menschen wurden obdachlos.

Die schroffe Topografie der betroffenen Regionen, schlechte Qualität der Häuser und ein Fehlen von erdbebensicheren Konstruktionen bildet eine grosse Herausforderung sowohl für die humanitäre wie die Wiederaufbau-Hilfe.

In Zusammenarbeit mit Schweizer Partnern konzentriert sich die DEZA auf den Wiederaufbau von Schulen, Gesundheitszentren und Landwirtschaftsbetrieben. Ausserdem fördert sie Erdbeben-Warnsysteme und Methoden für erdbebensicheres Bauen.

Für das Erdbeben hat die DEZA bisher 22 Mio. Fr. zur Verfügung gestellt: 7 Mio. Fr. für Nothilfe, 7 Mio. Fr. für den Wiederaufbau in Pakistan. Weitere 8 Mio. Fr. wurden durch UN-Organisationen und das IKRK geleitet.
Das DEZA-Programm «Humanitäre Hilfe in Pakistan» wird von 9 Schweizer Hilfsexperten und 43 lokalen Angestellten betrieben.
IKRK in Pakistan: Budget 60 Mio. Fr., 50 Delegierte.

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